Abgetrennt von: Anzugsmomente / Zahnriemenwechsel am AUY-Motor

Hallo,
ersteinmal Danke für die ausführliche Anleitung.
Die Infos aus dem SGAF sind für mich ein dicker Pluspunkt
in der Wahl des Familienautos!

Da ich gerne mal eine Schraube überdrehe :wink:
hätte ich nur noch ein paar Fragen zu den Anzugsmomenten beim Zusammenbau.

Kühlmittelpumpe: Schrauben => 20Nm +90°
Zahnriemenumlenkrolle: Schraube SW14 => 25Nm
Riemenscheibe KW: 4 Schrauben 6 Inbus => 25Nm
Spanner Keilriemen: 3 Schrauben SW13 => 25Nm
Motor Halter Oben Unten: 3 Schrauben SW13 => 60Nm
Motor Halter Unten Motor: 3 Schrauben SW16x35 => 20Nm
Motor Halter Unten Motor: 2 Schrauben SW16x120 => 55Nm

Hab ich die Anzugsmomente soweit richtig?
Danke im Vorraus für Eure Hilfe & viele Grüße,
Reley.

#1

Hier sind Drehmomentwerte aus meiner Anleitung von VW-Erwin:

Kühlmittelpumpe: Schrauben => 15Nm
Zahnriemenumlenkrolle: Schraube SW14 => 20Nm
Zahnriemenspannrolle: 20Nm + 45°
Nockenwellenrad: 3 Schrauben 25Nm
Riemenscheibe KW: 4 Schrauben 6 Inbus => 10Nm + 90°
Spanner Keilriemen: 3 Schrauben SW13 => 25Nm
Motor Halter Oben Unten: 3 Schrauben SW13 => 60Nm
Motor Halter Unten Motor: 3 Schrauben SW16x35 => 45Nm
Motor Halter Unten Motor: 2 Schrauben SW16x120 => 55Nm
(für Motorstützen braucht man aber spezielle Drehmomentschlüssel mit 16. Maulschlüssel) Also mit ein bisschen Gefühl geht auch ohne Drehmomentschlüssel.
z. Bsp. :click:

#2

Das wichtigste sind die Drehmomente für die Spann und Umlenkrollen und die Erneuerung der den Zahnriemensätzen beiliegenden Stehbolzen und Muttern.

UND DANN gelten alle Drehmomentangaben im Maschinenbau für den neuen leicht geölten Verschraubungsfall. ES WÄRE ALSO GRUNDVERKEHRT anzunehen, dass für gebrauchte oder neue trockene schlimmstenfalls noch durch Transport und Verpackung geschädigte Gewinde das angegebene Drehmoment korrekt ist…

Das Nockenwellenrad würde ich nicht lösen, sondern alles einfach markieren und wieder so zusammenbauen wie es war.

Am Motorhalter lässt sich mit etwas Gefühl nix verkehrt machen.

Die widersprüchlichen Drehmomentangaben beispielsweise für Wapu und Rollen geben mir zu denken…

#3

Diese Anleitung vom SKF bestätigt meine Drehmomentswerte: Ich werde das genau so machen.

Viel Spaß, Garfild

#4

Gibts bei SKF oder sonstwo auch was zur Gewindebehandlung?

#5

Nicht das ich das wusste. Mich würde das auch interessieren.

#6

Ihr wollt doch nicht allen ernstes da mit einem Drehmoment Schlüssel agieren ?

Für den ist doch gar kein Platz ! und selbst wenn man den ansetzen kann bleibt nicht mehr genug Platz zum betätigen.

Etwas Poppogefühl zum Drehmoment hat doch jeder der schon mal ein/ sein frisiertes Fahrrad / Moped repariert hat O:) .

Gruß

Rabbit

1 „Gefällt mir“

#7

Ja das stimmt!

Spätestens nach der dritten überdrehten Schraube und der darauf folgenden, teuren Reparatur sollte sich dieses Gefühl eingestellt haben… :lol:

#8

Ich meine ehrlich, wer die extra gehärteten M8 und M10 Schrauben von Motorstützen mit einer normalem Ringschlüssel (Anders kommst du nicht dran) überdreht, der schraubt nicht, sondern kämpft mit den Schrauben und das beim engen Raum. Der goldene Grundsatz lautet immer noch: „Nach ganz fest kommt ganz locker“

Gruß, Garfild

1 „Gefällt mir“

#9

Kommt man da nicht mit der Ratsche dran :kratz: ?

Der letzte ZR Wechsel ist schon wieder so lang her oder ich werde alt :-/ .

Gruß

Rabbit

#10

Keine Sorge, alt werden wir alle, fast alle. Die oberen Motor-stützen kann man wunderbar mit der Ratsche anziehen (60 Nm), aber an die Senkrechte am Motorblock kommst du nur mit Ring- wenn nicht mit Maulschlüssel dran.

Lg, Garfild

#11

Um die m10 er würde ich mir viel weniger Gedanken machen als um die korrekte Positionierung der Spannrolle und den Anzug der Mutter der Spannrolle und anderen Rollen

#12

#11

Wieso, muß doch eh nur 60.000 Km halten :lol: :roll: .

Gruß

Rabbit, der ohne Drehmomentschlüssel

#13

Guten Abend,

ich hab den Zahnriemenwechsel an meinem AUY kürzlich gemacht und bin eigentlich an alle Schrauben mit Ratsche halbwegs herangekommen. Die Drehmomentangaben in #1 habe ich ebenfalls aus der Anleitung heraus gelesen und hab mich auch daran gehalten. Drehmomentschlüssel verwenden ist bei diesen dünnen Schrauben und den Drehmomentangaben, besonders bei der Spannrolle mit 45 Grad nachdrehen, eher eine gute Idee.

Gefühlsmäßig werden die Schrauben ja schon ordentlich fest angezogen und es wird einem eher Schlecht bei dem Gedanken das eine Standard- Schraube wohl schon abgerissen wäre. Und ein Abreißen einer Schraube mag beim Moped Reparieren lustig sein, bei diesem Motor und den Platzverhältnissen kann es einem aber ganz schön gründlich den Tag verderben. Andererseits wenn kritische Schrauben wie z.B. die Spannrolle zu locker sitzen und das Ding sich löst… auch kein Spass.

Außerdem hab ich laut Vorschrift auch das Nockenwellenrad gelost und dann mit Absteckstift und Kurbelwellenstop auf den neuen Zahnriemen neu justiert. Das ist keine einfache Sache da die Werkzeuge super präzise gefertigt sind und keine fühlbare Toleranz existiert. Man bringt also den Absteckstift nur nach einigen Schweißtreibenden Versuchen endlich hinein und das ganze ist schon eine eher längere Prozedur, zumindest beim ersten Mal. Dazu ist aber schon einiges geschrieben worden mit den unterschiedlichsten teilweise diametral entgegengesetzten Ansichten, fast schon ins Religiöse abgleitend…

Noch etwas: Ich hab den Motor von unten mit einem Scherenwagenheber abgestützt. Das geht problemlos, man hat oben Platz und kann den Motor auch etwas rauf- und runter lassen zur leichteren Erreichbarkeit der Schrauben.

gruss

SpaceSchrauber

#14

Beim letzten Wechsel, bekam ich nur die Spitze vom Absteckstift darein. Der war so weit draußen, dass er mir beim Spannen der Spannrolle im Wege stand. Bitte erkläre mir genau, wie Du den Stift in den dafür vorgesehenes Loch in der Nockenwelle hineinbekommen hast? Hast Du die Nockenwelle hin und her gedreht, war dabei die Kurbelwelle fest arretiert? Jede Kleinigkeit ist mir wichtig, Was hast du da genau gemacht? in 10000 Km muss ich wieder dran gehen.

Lg, Garfild

#15

Hallo,

bei den Arbeiten am Zahnriemen verwende ich ein Reduzierstück von 1/2 Zoll auf 1/4 Zoll.

Damit ist mein Drehmomentschlüssel 5-30 Nm bestens einsetzbar, es ist nichts im Wege. Dieser Drehmomentbereich ist auch genau richtig für den Zahnriemenwechsel.

Übrigens ist das Reduzierstück auch auf der 1/4 Zoll-Ratsche in engen Stellen eine richtige Hilfe.

#14 Garfield,

die Probleme mit dem Absteckstift habe ich durch abschleifen der Spitze gelöst. Die Spitze hat jetzt ca. 5,2mm Durchmesser und erst ca. 10mm weiter hat sie 6mm Durchmesser.

Das Abstecken selbst wurde durchgeführt mit eingeschobener Arretierung der Kurbelwelle.

Gruß, Paul

#16

#15

Werkzeugtuning :prima: .

Gruß

Rabbit, ich liebe dieses Forum

#17

Danke, das Reduzierstück finde ich super, so was habe ich noch nicht gesehen. Das tolle dabei ist, keine Verlängerung der Werkzeuge. Und das bei dem engen Raum um den Zahnriemen, finde ich einfach super.
Mit dem Absteckstift werde ich mein Glück versuchen. Vielleicht lag es damals daran, dass mein Absteckstift zum ersten mal in Einsatz kam, danke für Deine Mühe und Fotos.

#16 Ja das ist in der Tat ein tolles Forum, bin richtig stolz auf Euch.

Lg, Garfild

#18

Guten Abend!

Also, zum Abstecken der Kurbelwellen-und Nockenwellenposition beim Zahnriemenwechsel: Zunächst gibt es da laut Anleitung 2 Arten von Kurbelwellenzahnrädern, eines mit runden Zähnen, das ist bei mir verbaut und dann eines mit ovalen Zähnen. Es müssen 2 verschiedene Kurbelwellenstops verwendet werden. Für die runden Zähne das VW Werkzeug T10050, diese ist äquivalent zum Hazet 2588-1 und dieses hab ich verwendet. Die OT Markierung ist auf 12Uhr. Beim anderen Zahnrad kommt ein VW T10100 zum Einsatz und die OT Markierung ist auf 1 Uhr. Ich erwähne das deshalb weil die OT Markierung auf dem Kurbelwellenrad recht schwer zu erkennen ist und ein falsches Abstecken fatale Folgen hat.

Der Kurbelwellenstop muss immer in der Drehrichtung des Motors, also im Uhrzeigersinn, mit Block aufs Zahnrad natürlich, in der Drehbewegung ins Loch einrasten. In der Drehbewegung heißt Stop auf die Zähne aufschieben knapp vor dem OT Punkt und leicht andrücken. Motor mit einem Ringschlüssel mit 12-kant drehen (geht recht schwer) und Stop gefühlvoll einrasten lassen. Vorher aber schauen ob das Nockenwellenrad in der richtigen Position steht, also Markierung auf dem Nockenwellenzahnrad vor der ‚4Z‘ Markierung am hinteren Zahnriemenschutz bzw. Zähne in einem der Durchbrüche nach oben. Wenn es falsch ist Kurbelwelle eine ganze Umdrehung weiter drehen. Vorsicht ob der Stop auch an der richtigen Stelle ins Loch eingerastet ist und nicht in die Vertiefungen davor und Kontrolle ob die Markierungen wirklich fluchten. Wenn richtig eingerastet dann schliesst der Kurbelwellenstop mit dem Zahnrad plan ab.

Das war das einfache, jetzt kommt der Absteckstift der oft nicht um die Burg reinzukriegen ist. Zunächst hab ich mal mit einem dünneren Bohrer, etwa 5mm, ‚vorgefühlt‘ ob ich wirklich an der richtigen Position stochere und wie weit das wirklich reingeht. Es kann auch nicht schaden das Loch mit Pressluft auszublasen und den Absteckstift ein klein wenig einzuölen. Aber vorsichtig das ja kein Öl herumtropft und womöglich auf Zahnriemen oder Zahnräder gelangt. Fett und Öl mag der Zahnriemen angeblich überhaupt nicht. Nun herumrütteln ärgern, Pause, rütteln, Pause rütteln… nichts geht.

Kurbelwellenstop wieder raus, mit dem Ringschlüssel den Motor mit kleinen Schlägen ganz wenig drehen, gleichzeitig am Stift drücken… und siehe da das Ding geht irgendwann doch ganz schön tief hinein, hurra!!! Und der Kurbelwellenstop lässt sich auch wieder montieren, man fragt sich wieso nicht gleich…

Dann Zahnriemen runter, alles andere wie Wasserpumpe etc. auch, 3 Schrauben am Nockenwellenrad lösen, laut Anleitung, das neue Zeug drauf, alles laut Anleitung festziehen und Riemenspannung genau einstellen. Hat mich auch mehrere Versuche gekostet. Den neuen Zahnriemen raufzubekommen ist auch nicht ganz einfach, aber es geht.

Motor mit dem Schlüssel 2 Umdrehungen drehen. Harteier machen das wahrscheinlich mit dem Starter, ich nicht ohnmacht.gif . Wichtig ist auch das man vorher die Absteckwerkzeuge entfernt hammer.gif

Nun die Kontrolle, indem man die Absteckwerkzeuge wieder montiert. Diesmal sollte es leichter gehen. Wenn der Absteckstift wieder nicht reingeht sollte ein Druck auf den Schlüssel an der Kurbelwelle helfen. Kontrolle auch ob die Riemenspannung passt, d.h. der entsprechende Abstand der Spannvorrichtung gegeben ist. Wenn was falsch ist nochmal die Schrauben des Nockenwellenrades lockern und neu justieren. Besser ein wenig Zeit investieren als das ungute Gefühl das die Steuerzeiten eventuell nicht stimmen und es irgendwann oder auch gleich fatal endet.

Dann Motor starten und ernaehrung004.gif .

Danach mit VAG-COM schauen ob der entsprechende Messwert des Kubelwellen-Nockenwellen misalignments klein ist. Bei mir pendelt er zwischen 0 und 0.6grad.

viel Spass

SpaceSchrauber

#19

#18
Hallo,
vielen Dank nochmal an das Forum.
Hab den Wechsel fertig (über die Zeit die ich gebraucht habe reden wir besser nicht…) und das Schiff läuft wieder.

Eine Frage noch zum Prüfen der Winkelabweichung NW KW.
Brauche ich dafür VGA-COM
oder kann z.B. WBH Diag auch diese Werte auslesen?

Viele Grüße aus Bremen,
Reley