Anlasser Schleifkohlenwechsel TDI Führungshülse ersetzten.

Nachdem mein Anlasser von jetzt auf gleich den Dienst verweigerte und auch der ADAC nichts machen konnte, ging ich dem Problem selber auf den Grund.

Da beim Ausbau und Zerlegen wie immer der Akku leer war habe ich die Bilder vom Zusammenbau und Einbau genommen. Daher ist auf den Bildern schon der eingebaute neue Halter zu sehen.

Symptome :
Beim Drehen des Zündschlüssels hört man außer dem klicken vom Magnetschalter nichts. Auch das Licht wird nicht dunkler.Nachdem mein Anlasser von jetzt auf gleich den Dienst verweigerte und auch der ADAC nichts machen konnte, ging ich dem Problem selber auf den Grund.

Da beim Ausbau und Zerlegen wie immer der Akku leer war habe ich die Bilder vom Zusammenbau und Einbau genommen. Daher ist auf den Bildern schon der eingebaute neue Halter zu sehen.

Material:
Diverses Werkzeug, am besten eine Grube oder Bühne. Es hilft aber auch ein Rangierwagenheber, aber dann bitte den :vw: :seat: :ford: mit Stützen sichern.

Bürstenhalter ( Kohlenhalter ) mit der VW-ET-Nummer: 020 911 209 E für ca 32 €.
Die 32 € und ca 3 Stunden Schrauberarbeit sind allemal günstiger als die Kosten für einen neuen Anlasser von ca. 475€

Ausbau des Anlassers:
Wichtig: Bei den gesamten Arbeiten die Batterie abklemmen.

Zum Ausbau des Anlassers muss die Unterwanne ab. Dazu einfach die 4 Sechskantschrauben und die zwei Muttern losschrauben und die Wanne bei angehobenem Vorderwagen nach vorne wegziehen.

Von oben seht Ihr das hier:
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Bild von Oben :
Hinter dem Plastikteil mit einer Metalllasche mit der 1 liegt eine 13er Mutter . diese lösen und den Plastikhalter, welcher dort mit einer Metalllasche befestigt ist, wegbiegen.
**VORSICHT es befinden sich viele Kabel darin.**Die Nummern 2 und 3 zeigen die beiden Kabel welche Ihr ebenfalls mit einem 13er Schlüssel lösen müsst.

Bild von Unten:
Bei der Nummer 1 sitzen die beiden Kabel vom oberen Bild. Ich habe die Mutter wieder draufgedreht, damit sie nicht wegkommt. Weil diese ja blank ist und guten Kontakt liefert. Mit der Nummer 2 ist der Stecker am Magnetschalter gemeint. Dieser muss auch gelöst werden.

Bild von Unten:
Danach die untere 13er Schraube lösen. Diese muß mit einem 15er gegengehalten werden.
Danach wieder an der Stelle oben, wo ihr zuvor die erste 13er Mutter gelöst habt, weitermachen. Denn da befindet sich eine 2. Mutter. Diese ist aber mit der langen Schraube fest verbunden. Dort braucht nicht gegegehalten zu werden.
Es ist empfehlenswert den Schlauch am Ladeluftkühler zu demontieren und zur Seite zu hängen. Leider kommt dabei Öl heraus. Daher habe ich ihn dran gelassen. Was das Lösen aber erschwert.

Wenn Ihr die beiden Schrauben los habt, dann wird der Anlasser nach unten heraus genommen.
Dann liegt der Anlasser vor euch:
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Zerlegen:
Zum Zerlegen ist es ratsam sich einen Schraubstock zur Hilfe zu nehmen. Ich habe es auf einem Tisch und zwischen den Beinen gemacht.
Zuerst wird die hintere Lagerglocke demontiert. Dazu die zwei Kreuzschrauben lösen. Vorher aber die Farbe gut entfernen.
Sie sitzen sehr fest.
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Danach den Sicherungsring heraus nehmen. Er sitzt sehr locker und kann ohne Probleme gelöst werden. Ebenso die Unterlegscheibe und die Lagerblockdichtung abnehmen.
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Nun die zwei 7er Schrauben lösen und ganz heraus drehen.
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Dann die Gehäuseplatte abnehmen.
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Wenn Ihr die Platte weg habt, könnt Ihr den Schleifkohlenträger (Bürstenhalter) sehen. Wenn Ihr das Kabel verfolgt ist dieses am Magnetschalter festgeschraubt. Dieses lösen und den Halter heraus nehmen. Vorsicht euch fallen die Kohlen mit den Federn entgegen.
Wenn der draußen ist, sieht es so aus:
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Deutlich zu sehen die abgeschmorten Leitungen zu den Kohlen.
Merkwürdig ist dass die oberen Kohlen fast ganz weg waren wobei die unteren noch ca 1 cm vorhanden waren. Oben kommt der Strom zuerst rein, dann wird er über die Metallplatte weitergeleitet. Daher oben stärkere Belastung.
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So, dann könnt Ihr das Spulengehäuse vom Planetengetriebe abziehen und den Anker aus dem Gehäuse ziehen. Durch die starken Magnete in der Spule ist dort etwas Kraft nötig.
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Hier der Anker:
Die Zwischenräume am Kollektor ( Rechts ) mit einem Feinen Sägeblatt ( PUK Säge) Vom Kohlenstaub reinigen.( Tipp von unserem User HattemaHaar)

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Hier das Spulengehäuse:
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Hier das Planetengetriebe. Bis hier ist der Staub von den Kohlen geflogen.
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Den Deckel könnt Ihr einfach abheben.
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So sieht es innen aus:
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Alle Bauteile sorgsam vom Kohlenstaub befreien. Vorsicht beim Anker dass ihr dabei nicht den Kollektor oder die Wicklung beschädigt.

Wenn ihr das Spulengehäuse ab habt, könnt ihr das Gehäuse vom Planetengetriebe etwas anheben und dort den Einrückhebel vom Magnetschalter sehen.
Dort habe ich etwas Fett reingebracht da er ja schon mal auf war.
Wenn Ihr alles sauber habt und euer Ersatzteil da ist kann es losgehen.

Zusammenbau :
Alles bereitlegen.
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Hier der neue Bürstenhalter:
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Dieser hat in der Mitte einen Plastikring welchen ihr nicht entfernen dürft.
Den Anker in die Spule einsetzen und bereitlegen.
Das Planetengetriebe fetten. VW nimmt Hochtemperatursprühfett.
Ihr könnt aber auch Kupferfett nehmen laut dem Meister von VW. Dann den Deckel drauflegen.
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Danach das Spulengehäuse aufsetzen.
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Nun zum kniffeligen. Den Halter nehmen und die Welle durch den Plastikring führen. Die obere Gummilasche in die Aussparung des Spulengehäuses führen und den Halter gerade auf den Kollektor setzen.
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Dann den Halter gleichmäßig reindrücken. Der Plastikring drückt sich raus und der Kollektor schiebt sich dabei zwischen die Kohlen.
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Nun wieder den Gehäusedeckel aufsetzen:
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Dabei darauf achten, dass die Metalllasche an dem Deckel in die Aussparung der Gummilasche sitzt.
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Nun die beiden langen Schrauben reindrehen und handfest anziehen.
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Jetzt wieder die Lagerhülsendichtung, die Unterlegscheibe und den Sicherungsring drauf setzen .
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Die Lagerhülse aufsetzen und mit den beiden Kreuzschrauben festdrehen.
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Wenn Ihr alles zusammen habt alle Schrauben festziehen.
Drehmomente liefere ich nach!
Zum Schluss noch das Kabel vom Halter wieder an die untere Schraube am Anlasser befestigen.

Fertig.

Vor dem Einbau solltet Ihr aber auf jedenfall die Anlasserbuchse hier mit 1 gekennzeichnet im Getriebe unter die Lupe nehmen.
Sollte diese vermackelt sein soll es an den ca 2 € nicht scheitern.
Zum ausbauen nimmt VW einen speziellen Abzieher. Es geht aber auch mit einem Sägeblatt einer Puk Säge.
Ebenfalls habe ich die Anlasserglocke gereinigt.
Hier ein Bild davon.

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Nun noch den Anlasser einbauen und testen .

Gruß Frank

Unser User @Taragonn hat die Führungshülse gewechselt.

Hier sein Bericht dazu

Hallo zusammen

Dieser Beitrag soll Mal einen Einblick geben welche Probleme eine defekte Anlasserbuchse verursachen, bzw. bei mir war gar keine mehr vorhanden. Das Ergebnis ist erschreckend was passieren kann, wenn man ohne Vorkenntnisse oder Beratung an etwas herangeht oder 3 Euro am falschen Ende spart.

Weil bei mir keine Buchse drin war, traten folgende Probleme auf:
anfängliche Startprobleme durch gelegentliches Nachlaufen des Anlassers,
etwas später scharrendes Kratzen wehrend des Anlassens (Anlasserritzel kann nicht ins Schwungrad greifen),
gelegentliches Durchdrehen des Anlassers weil das Ritzel das Schwungrad nicht mehr richtig erreicht,
gelegentliches gelingen des Startvorganges, weil das Ritzel immer seltener greift, der Anlasser dreht fast nur noch durch.
Mir half hier nur noch Anlassen mit eingelegtem Gang und erst durchkuppeln wenn er schon fast abgewürgt ist.
Das folgende Bild zeigt deutlich wie Ausgeschlagen die Einführung für die Buchse dadurch mittlerweile ist.

Ich habe mir dann eine Hülse Bestellt (und 2 bekommen wink.gif )
Den Einbau habe ich am selben Tag durchgeführt.
Die Statistik der gelingenden Startvorgänge stieg von 1 Gelungenen von 10 Versuchen auf 2 Mißlingende von etwa 12 Vorgängen.
Grund genug für mich noch Mal nachzuschauen.
Siehe da, die Buchse hat sich der nun leicht ovalen Form der Einführung angenommen und ist dabei sogar eingerissen.
Und nicht nur an einer Stelle.

](/sites/sgaf.de/files/images/H%C3%BClse%20gerissen.jpg)

Der enorm große Spielraum den die Welle in der Buchse damit hat, ist deutlich zu sehen wenn man sie drauf schiebt.

Im Direktvergleich sieht man auch die gesamte Verformung. Rechts die ausgeschlagene Buchse, links eine Unbenutzte.
Auch die anderen Brüche und Risse sind am rand gut zu erkennen.

Also, weiter mit der neuen Buchse. Probehalber habe ich sie in die Einführung gesetzt. Jetzt sieht man wie viel Spiel sie hatte und weshalb sie so weit ausschlagen konnte. (Die Alte)
Die Verformung der Einführung wird mechanisch bedingt sein (Schwungrad drückt Anlasser Ritzel weg, somit in Fahrtrichtung. (Auf dem Bild links).

Als Experiment versuche ich jetzt diese Verformung dadurch etwas auszugleichen, in dem ich links ein kleines Stück Blech anpasse und dazwischen setze. Zu dem biege ich 2 Kanten in die Enden des Bleches um zu vermeiden das es zu tief hineinrutscht. Wenn es fertig ist, empfiehlt es sich es zu härten. Man kann es leicht mit einem Bunsenbrenner stark erhitzen (es sollte schon gerne glühen) und schreckt es sofort in eiskaltem Wasser ab. Dadurch wird es hart und bleibt wie eine Feder in seiner Form. Die Spannkraft hält es zusätzlich ein der Einführung und auch die Buchse fest.

Blech und Hülse passen hier ziemlich gut. 1 und 2 sind die Kanten damit es nicht tiefer hineinrutscht. Und bei der 3 könnt ihr sehen wo das Blech verläuft.

**Diese Anleitung beruht auf unseren persönlichen Erfahrungen. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für Schäden beim Nachmachen haften weder das Forum noch die User .
**

5 „Gefällt mir“

#1

Beim Ausbau könntest vielleicht dazuschreiben welche Arbeiten von oben und welche von unten zu machen sind.

#2

Moin Frank, klasse Anleitung. Mein Anlasser war auch Kaputt, allerdings war bei mir nur das Kabel zwischen Magnetschalter und Anlasser hinnüber. Dies sorgt aber dafür das der Anlasser auch nicht mehr „Springt“. Daher hatte ich den Fehler erst im Magnetschalter gesucht … Könntest du auf deinen Bilder die Klemme 50 noch markieren? Ich hatte am Anfang auf der Fehlersuche immer von Klemme 50 gelesen, wollte dort auch messen, konnte nur nirgens finden welcher Anschluss das ist. Und vieleicht kannst du noch meine Reparatur des Kabels zwischen Anlasser und Magnetschalter hier mit aufnemen, ein eigener knowlage Artikel scheint mir dafür etwas zu viel. Das Kabel vom Magnetschalter zum Anlasser ist ein 3 cm langes 20 mm Quardraht dickes Kabel das am Anlasser festgenietet oder schweiss-gepunktet ist und das am Magnetschalter auf einen Ringkabelschuh genietet oder schweiss-gepunktet ist. Bei der Dicke des Kabels und den jeweiligen Anschlüssen ist nicht daran zu denken ein Defektes Kabel durch anlöten eines neuen zu Reparieren. Da dafür soviel Lötleistung gebraucht wird das hierdurch der Anlasser oder der Magnetschalter Schaden nehmen können. Ich habe mich daher für die Schraub-Variante entschieden. Im Baumarkt gibt es für 5 Euro handelsübliche Dreifasenschienen für die Hausinstallation. Die Kupferschienen darin passen ganz gut als Kabelersatz im Anlasser. Hier mal ein Bild:

Einer der drei Schienen aus dem Plastik rausnemen. Die Schiene muss man sich kürzen und um 90 grad biegen. Durch den Kontakt am Anlasser sollte man ein 3.2 mm Loch boren und so Kupferschiene und Anlasser „Plus“ Kontakt mit einer 3mm Schraube verbinden. Den „Schuh“ Kontakt an der Schiene muss man geringfügig vergrössern

Grüße Dennis

#3

Mit blankem Kupfer ist das ganze keine gute Idee. Alternativ könnte man die Kupferschiene (zur Sicherheit 2x) mit Schrumpfschlauch umschrumpfen. Dann hätte ich keine Bedenken mehr.

#4

:respekt: =D> Das finde ich auch .

@ Derget Kannst Du das aus Sicherheitsgründen nachholen ? Wenn ja dann weitere Bilder bitte mitmachen dann baue ich das mit ein !

Gruß frank

#5

ehm Jungs, könnt Ihr die Bilder durch kleinere ersetzen?

#6

Klasse Anleitung!!
Mein Anlasser war defekt und ich habe einen gebrauchten (80.-€) eingebaut nach dieser Anleitung.
Alles war somit kein Problem.
Danke!!!

#7

Hallo Sharan-Schrauber,
die Anleitung hier ist top. Ohne Grube, sondern mit Wagenheber und Unterstellböcken kann man den Anlasser ausbauen, reinigen, fetten und wieder einbauen. Hat bei mir, mir leichten Orientierungsproblemen ca.3h gebraucht(bei 2°C in der Garage).
Zum fetten habe ich metallfreie Keramik-paste und weißes Keramikspray benutzt.
Danke nochmal, hat mit ordentlich Geld gespart,
Gruß Sharandi 1
P.S.: DA ich bei mir den Metallhalter (bei 1) nicht sehen konnte, wäre es hilfreich zu schreiben, den Metallhalter mit den Kabeln vorsichtig Richtung Kühler drücken.

#8

OK, ich habe es selber gemacht :wink:

#9

Hallo.
Bei meinem Wagen war „nur“ das Kabel zum Magnetschalter durch. Bei genauerem Hinschauen sahen die Kohlen aber auch nicht mehr wirklich gut aus. Daher tausche ich den Halter ganz aus, wo das Ding schon mal offen ist. Also Danke für die gelungene Beschreibung. Hätte mir sonst wohl einen neuen Anlasser besorgt.

#10

Hallo Frank,

tolle Anleitung, ich habe auch Probleme mit meinen Anlasser, allerdings in Richtung Warmstartprobleme. Ich spiele mit dem Gedankem mir einen neuen Anlasser wegen der Warmstarprobleme zu kaufen. Mich würde interessieren ob du auch Warmstartprobleme hattest und ob diese nach dem Kohlentausch dann besser waren. Gruß Lars

Entschuldigung, ich habe erst beim abschicken gesehen das ich nicht angemeldet war.

#11

Die Probleme traten erstmal´s auf nach der langen Urlaubsfahrt. und da war er warm.

gruß Frank

#12

Hallo Frank,
tolle Anleitung. Du schreibst am Schluss, das man die Buchse mitwechseln soll, wenn sie nicht mehr gut ist. An den 2 € soll es nicht scheitern.
Hast Du eine Ersatzteilnummer für die Buchse?
Mein Anlasser „rastet“ oft nicht richtig ein und wenn ich das auseinanderbaue möchte ich eine neue Buchse parat haben.
Gruss Achim

#13

Hallo

Also für meinen TDI ist es die Nummer 014 301 155

kostet 2,45€

Gruß Frank

#14

Bei meinem Ford Galaxy I (1,9 TDI, AFN, Automatik, EZ 09/1999) war Ende Dezember 2009 das Verbindungskabel (dicke Kupfertresse) vom Magnetschalter zum Bürstenhalter durchgefault. Die Ford-Werkstatt in Eupen (B) konnte den Anlasser durch Anlöten eines neuen Kabelstücks (auf meinen Wunsch) wieder reparieren.

Da seit ungefähr 2 Monaten mein Galaxy zunehmend Schwierigkeiten beim Kaltstart hat, bin ich nach dem sukzessiven Austausch von Dieselfilter (+ Ventil), Temperaturgeber für Kühlflüssigkeit (weil Vorglühzeit bei kaltem Wetter auch noch deutlich zu kurz war) nun beim Anlasser angekommen. Der Anlasser quält sich regelrecht wenn der Wagen 12 Stunden gestanden hat. Im Forum gibt es den Hinweis daß bei einem zu langsam drehenden Anlasser auch die VEP zu langsam dreht und die Einspritzmenge nicht optimal ist. Hat der Motor erst mal einige Sekunden gelaufen, springt er danach problemlos an.

In Erinnerung an die Anlasserreparatur vor fast einem Jahr und in Unkenntnis des Zustands der Kohlebürsten (Kilometerstand 203.500 km) war der nächste Schritt für mich klar.

Teilenummern:

Anlasser: 0 001 125 005 (006) (Nummer außen am Gehäuse eingestanzt)

** Bürstenhalter** (Bosch): 1 004 336 459 (ca 40 € inkl MWSt)

** **

Den Austausch des Bürstenhalters habe ich anhand der hervorragenden Anleitung von Thwfrank erfolgreich abgeschlossen.

**Folgende Ergänzungen: **

Man sollte den Bereich um die Rastnasen im Statorgehäuse, wo der Bürstenhalter eingeschoben wird, säubern / entrosten.

Der Bürstenhalter liegt zwar über das Statorgehäuse und den Deckel elektrisch auf Masse, bei meinem alten Bürstenhalter konnte man aber im Bereich der nachfolgend dargestellten Rastnasen starke Oxidation auf der linken Seite feststellen.

Und Übergangswiderstände sind bei hohen Stromaufnahmen immer kontraproduktiv !

mit Schleifpapier behandelt …
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… alter Bürstenhalter

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Von den beiden Klauen an der Unterseite des Bürstenhalters rastet seltsamerweise nur die Linke paßgenau in die Rastnase ein.

Die rechte Klaue liegt beim alten wie auch beim neuen Bürstenhalter neben ihrer Rastnase, scheint also normal zu sein.

Dem blanken Kabel des Bürstenhalters habe ich einen Wetterschutz (Schrumpfschlauch + Isolierband) verpaßt.

Anschlüsse Magnetschalter

Die Anschlußschrauben / Kontaktflächen des Magnetschalters und auch die Schelle des dicken Plus-Kabels von der Batterie waren stark oxidiert, deshalb alles entsprechend gesäubert.

Wenn man davon ausgeht daß der Anlasser eine Leistung von ca 1,8 kW hat, entspricht das bei 12 Volt einer Stromaufnahme von 150 Ampere.

Ein Übergangswiderstand von nur 0,01 Ohm würde dann schon einen Spannungsabfall von 1,5 Volt (fast 13 %) verursachen.

Darum immer für saubere Kontaktstellen sorgen, vor allem wo hohe Ströme fließen.

Ergebnis

Man braucht wie in alten Zeiten nur leicht mit dem Zündschlüssel ‚kitzeln‘ und er läuft, ohne quälendes Orgeln. :smiley:

Gruß, FMH