Ausfall ABS bei Verwendung von Kupferpaste

Hallo, hab da mal was gefunden und würde gerne wissen, was da dran ist.

Hier

click.gif

schreibt der Autor, dass es bei der Verwendung von Kupferpaste bei der Neumontage der Bremsanlage zum Ausfall des ABS kommen kann. Da ich an meinem Dicken die Bremsen machen möchte und bisher immer Kupferpaste verwendet habe, wüsste ich gerne, ob was dran ist … danke im Voraus

#1

Höre ich heute das erste Mal. Frag doch mal in verschiedenen Werkstätten nach, was deren Meinung ist. Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, wieso das ABS ausfallen soll, wenn Du die Rückseite der Beläge leicht mit Kupferpaste einreibst.

Ich denke eher, dass die Gefahr besteht, dass die Paste mit der Zeit dahin kriecht, wo sie nichts verloren hat und dann durch die Leitfähigkeit der Paste Störungen verursachen kann. Hier kommt es aber sicherlich auch auf die Menge an.

#2

…wie ich schon einmal schrieb.

Offiziell dürfen die VW-Werkstätten da auch keine Kupferpaste mehr anbringen. Sämtliche Original-Beläge haben eine Beschichtung auf der Rückseite. Bei mir hat es deswegen noch nie gequietscht. Da gammelt auch nichts fest.

#3

…wieder was gelernt.

Aber heutzutage gehe ich da nicht mehr ran, sondern lass die Werkstatt machen.

#4

Hi

Du kannst die Kupferpaste immer noch verwenden.

Das einzige Risiko ist das Kupferpaste bei übermäßiger Benutzung in den Bereich der ABS Sensoren kommen kann, aber bei normaler Nutzung passiert da nichts.

Ich streiche die Anlage und Gleitflächen immer ein, und selbst dann passiert es das nach jahren die Bremsbeläge festrosten

mfg HH

#5

Hallo

Hör ich zum ersten mal.

Hab meine Beläge bis jetzt immer mit Kupferpaste eingesetzt und werde sie auch weiter mit der Paste einsetzen.

ABS hat bis jetzt einwandfrei funktioniert.

MFG

DMC

#6

werde da mal was anderes ausprobieren, sicher ist sicher. ich denke, das hängt mit der Leitfähigkeit zusammen.

#7

Egal was VW empfehlt oder nicht, die Aussage ist totaler Unsinn. Mit ein bißchen Wissen über den Aufbau des ABS-Systems und etwas Physik (was ja an unseren Schulen immer weniger gelehrt wird) wird schnell der Unsinn so einer Aussage klar. ABS ist folgendermaßen aufgebaut click.gif. Also ein Sensorrad erzeugt über Induktion eine Spannung die als Meßsignal dient. Selbst wenn ich die Paste auf das Sensorrad schmiere wird sich nichts ändern, da Kupfer nicht magnetisch ist.

Das Einzige was vielleicht gemeint sein könnte, ist daß die Paste auf die Bremsbeläge selber gerät. Aber das hat nichts mit ABS zu tun, sondern die Bremswirkung wird herabgesetzt, was dazu führen kann, daß das ABS nicht mehr anspricht, weil die Räder garnicht mehr blockieren!!!

Ich sehe eigentlich keine Probleme. Um Kupferpaste auf die Bremsbeläge selber zu bekommen, muß man extrem unsauber gearbeitet haben oder die Bremsen so heiß Bremsen, daß die Kupferpaste sich verflüssigt und somit an die Bremsbeläge gerät. Ist mir selber noch nie passiert, obwohl ich schon so gebremst habe, daß die Beläge richtig gestunken haben - ja ich weiß, falsch gebremst, man sollte einfach den Motor mehr zum Bremsen benutzen.

Wie gesagt, das ABS-System selbst kann nicht durch Kupferpaste ausfallen.

#8

Vielleicht haben die lieben VW´ler weiter gedacht:

:idea: Übermäßig aufgetragene Kupferpaste tritt aus und gerät u.a. auf die ABS Sensoren bzw. das Geberrad

:idea: Kupfer klebt und bindet auch magnetische Abriebe (zum Beispiel von der Bremsscheibe).

:idea: Das ABS respektive die durch Induktion erzeugte Signalkurve verändert sich…

Ich habe keine Ahnung, ob VW so gedacht hat, ich habe nur versucht den „Systemgedanken“ und die Physik zusammen zu bringen …

So long

:seat: Didi

#9

Find es ja schön, wenn man versucht VW in Schutz zu nehmen und eigentlich wollt ich auch nichts gegen VW sagen, sondern gegen die oben im Link angegebene Aussage. Aber egal, auch hier spielt immer noch Physik weiter. Falls die Kupferpaste wirklich auf das Geberrad verteilt, dann verteilt sie sich relativ gleichmäßig. So ein Geberrad ist ja eine Art Zahnrad. Die magnetischen Unterschiede bleiben erhalten. Davon abgesehen dürfte Bremsstaub nur geringe magnetische Anteile haben, da er meist aus dem Abrieb der Bremsbeläge resultiert (halt mal ein Magnet dran). Aber ich will hier keine physikalische Diskussion lostreten.

VW wird wohl die Kupferpaste nicht empfehlen, weil sie eventuell auf die Bremsbeläge selber gelangen kann. Ein weiterer Grund wird sein, daß sich Wartungsarbeiten wie auch der Zusammenbau der Bremsen beim Hersteller vereinfachen, sprich billiger sind.

Das ist die gleiche Diskussion wie ob Kabel gecrimpt werden oder gelötet. Crimpen ist billiger.

#10

…und ich muss da auch noch was zu sagen:

Ich habe die Dienstanweisung nicht gelesen, sondern mein Serviceleiter (ein echt kompetenter…ja so was gibt es…) hat es mir, auf meine Frage, warum man das nicht einschmiert, gesagt.

#11

Hallo Schnuffel91,

man kann natürlich auch Keramikpaste verwenden siehe z.B. hier click.gifDie soll laut VW zulässig sein.

Der einzige Unterschied ist, daß sie nicht leitfähig ist. Habe durch googlen gefunden, daß es vorstellbar ist, daß die Kupferpaste in einen defekten Stecker des ABS-Systems eindringen kann und dort einen Kurzschluss verursachen kann, der zum Abschalten des ABS-Systems führt. Dies sollte aber durch die Warnleuchte angezeigt werden. Außerdem, falls man wirklich einen defekten Stecker hat, bekommt man hier in München im Winter bei gesalzten Straßen das gleiche Problem. Also für mich irgendwie extrem schwer vorstellbar, da folgendes eintreten muß: extrem viel Kupferpaste aufgetragen, Stecker defekt, Paste muß noch auf den Stecker spritzen und Kurzschluß verursachen.

Aber egal, wenn du auf Nummer sicher gehen willst verwende Keramikpaste oder garnichts. Solange es nicht quitscht ist ja kein Grund vorhanden.

Tom hat insofernrecht, daß die Beläge hinten wirklich beschichtet sind. Das war früher nicht so.

#12

Hallo,

nun Du nimmst einfach weiterhin deine Kuperpaste oder Spezialfett und was es noch alles für teures Zeug gibt und beachtest einfach die Metallansammlung an dem ABS-Sensor und gut ist.

Oder Du läst das Zeug weg wie soviele andere es schon tun und Reinigst einfach ganz normal deine Anlage beim nächsten Belagwechsel sehr gründlich.

Ich mache das seit Jahren so und bei mir Quitscht gar nix.

Denn eine Reinigung hilft und wirkt mehr als jeder Paste.

#13

Zitat toum-toum:

Das ist die gleiche Diskussion wie ob Kabel gecrimpt werden oder gelötet. Crimpen ist billiger.

Hier muß ich widersprechen.

Löten von Kabelenden ist vom Verband Deutsche Elektriker (VDE) nicht erst seit meiner Lehre vor 45 Jahren verboten!

Der Grund ist, werden verlötete Kabel mechanisch belastet, zB. festgeschraubt, bilden sich in dem weichen Lot Risse. Durch diese Risse werden die Übergangswiderstände beträchtlich und unkontrollierbar erhöht. Hier entsteht Hitze, die Kontaktstellen werden plastisch weich und die Probleme werden größer

Zudem kriecht Feuchtigkeit in die Risse. Die entstehende Korrosion verschärft das Problem noch einmal.

Mit freundlichem Gruß

Gast Gerhard

#14

Genau, reinigen ist extrem wichtig. Falls alle SGAs diese Belag-Führungs-Plättchen haben, sollten die ersetzt werden, wenn angefressen. Wenn nicht, Bremsenfeile. Nur schöne plane Flächen für die Belagsfährung sorgen für eine lange störungsfreie Einsatz.

Wegen Fett, ich habe auch bei ABS Kupferfett verwendet. Allerdings nur ganz wenig. Nie Probleme. Die Sensoren ziehen auch so Rost an und verweigern ihr Dienst, also wenn es soweit ist, Sensoren reinigen.

Seit längerem verwende ich allerdings Bremsenservice-Spray. Ist ein Keramikfett, was gesprüht wird. Ob jetzt das Kupferfett das Alu von der Bremse angeblich anfrisst, oder irgendwie aufgrund die angebliche Leitfähigkeit die Sensoren beeinträchtigt, ist mir egal. Das Keramikspray ist einfacher im Gebrauch und auf jeden Fall gut/besser. Teuer ist es auch nicht, die Dose für wahrscheinlich 30 Bremsenwechsel kostete mir etwa EUR 10.