Der 2,5l Motor hat wie alle Fahrzeuge seit ca. 2000 BJ keine gehärteten Ventilsitze! (Mondeo/S-.Max)
Leider ist dieses Argument heute immernoch weit verbreitet, geht aber an der Realität ein gutes Stück vorbei. Im heutigen PKW Sektor haben inzwischen alle Motoren - selbst Diesel - Aluminiumzylinderköpfe.
Und die benötigen zwangsweise eingepreßte Ventilsitze. Und diese sind ALLE gehärtet. Aussagen wie „keine gehärteten Ventilsitze“ sind also schlicht falsch.
Und auch „weiche“ Ventilsitze liest man öfter, trifft die Sache aber auch nicht ganz. Es gibt sicher unter den gehärteten Sitzen unterschiedliche Härtegrade, bzw. Materialkompositionen mit unterschiedlichem
Temperaturverhalten. Viel entscheidender für Probleme (oder eben nicht) bei Gasumbauten ist aber die Ventiltriebskonstruktion selbst.
Der 2.5T hat (ähnlich wie einige Vertreter der Ford Duratecs - aber auch Motoren anderer Hersteller) einen direkt betätigten Ventiltrieb ohne Spielausgleich.
Im Gegensatz zu Kipp- oder Schlepphebelventiltrieben hat diese Bauform den großen Vorteil, sehr viel geringere bewegte Massen zu haben, was der Laufkultur und Ansprechverhalten des Motors zugute kommt,
aber auch Bauraum spart. Der Nachteil ist aber, daß sie viel weniger Ventileinschlag zulassen bevor ein Motorschaden droht. Während ein Schlepphebelventiltrieb mit hydraulischem Ausgleich
meist auch mit 0,8 bis sogar 1 mm Ventileinschlag noch problemlos läuft, reichen bei einem direkt betätigten Ventiltrieb schon wenige hundertstel Millimeter Einschlag aus, daß das Ventil nicht mehr richtig schließt.
Aus diesem Grund haben soche Motoren (so auch der 2.5T) in der Praxis so ziemlich die härtesten Ventilsitze, die man so finden kann, weil sie eben gegenüber Ventileinschlag sehr viel robuster sein müssen.
Es gibt Motoren, die aufgrund der Schlepphebelbauweise sehr viel besser für Gasumbauten geeignet sind, deren Ventilsitze aber de facto etwas „weicher“ sind (eigentlich auch ein unpassender Begriff).
Diese haben eben nur den Vorteil, daß sie deutlich mehr Verschleiß zulassen, bevors kritisch wird. Die Härte des Ventilsitzes, ist also ein Maß, daß hier nicht wirklich die ausschlaggebende Rolle spielt.
Es gibt für Serienmotoren, die mit CNG, LPG oder auch Ethanol angeboten werden, spezielle Ventilsitze.
Diese sind aber auch nicht wesentlich härter. Der Unterschied besteht eigentlich in der besseren Wärmeleitfähigkeit.
Meist wird das durch einen höheren Kupferanteil in der Sinterlegierung erreicht (was sie teurer macht, deshalb nimmt man die in „normalen“ Benzinern nicht immer).
Dadurch können die Sitze ihre Wärme besser an den Zylinderkopf abgeben. Dies verringert Verschleiß, weil dieser am Ventil immer temperaturabhängig ist.
Man sollte sich also von so Begriffen wie „nicht gehärtet“ oder „weich“ nicht ins Bockshorn jagen lassen.
Es gibt konstruktive Größen im Zylinderkopf, die auf Verschleiß (und damit Gas-Eignung) einen weit größeren Einfluß haben.