Verkauf und Kauf durch Ratenzahlung; Risiko und Möglichkeiten

Hallo liebe Forengemeinde,

bedingt eines Fahrzeugverkaufes wollte ich euch Mal fragen welche Erfahrungen (positive & negative) ihr so gemacht habt.

Beispielsweise habe ich schon Angebote für Ratenzahlungen erhalten, wobei der Brief dann als Sicherheit hätte bei mir bleiben sollen.

Ich selber stehe dem eher skeptisch gegenüber, obwohl Banken dies ja in der Norm so bei Finanzierungskäufen praktizieren.
Ich selber höre und lese da aber auch Geschichten wie, das es recht einfach sein soll, ein PKW ohne Brief außer Landes zu bringen, oder sogar einfach einen neuen zu bekommen.

Ich stehe etwas ratlos dem gegenüber, obwohl ich selber schon öfters versucht habe ein Fahrzeug von Privat mit Ratenzahlungsvereinbarung zu kaufen.

Fakt ist, Vertrag ist unumgänglich. Aber was ist mit dem Rest? Haben Auto-Höker wirklich so leichtes spiel?

Gruß
Taragonn

#1

Ratenzahlung von privat hab ich schon öfter gemacht. Also ich war der Käufer. Hab das ganze mit den Leuten so gemacht das ich angezahlt habe, dann haben wir einen Vertrag gemacht. Anschließend hab ich das immer mit den Verkäufern so gemacht das ich den Brief und Vertragskopie mitgenommen habe als Sicherheit das der Wagen nicht anderweitig verkauft wird und der Verkäufer das Fzg und die Schlüssel solange behalten hat bis ich die letzte Rate gezahlt habe.
Ist bei Ratenkauf unter privat Leuten eigentlich die sicherste Variante.

Aber das würde ich auch nicht mit jedem machen.

#2

Afaik sind 2 „Raten“ rechtlich recht unproblematisch, bei mehreren existiert dann afaik ein Ratenzahlungsvertrag mit sämtlichen Rechten und Pflichten nach RatenzaHlungsgesetz für den Verkäufer.

Als Verkäufer würde ich unbedingt die Schriftform wählen und Karre und Schlüssel bis zur vollständigen Bezahlung behalten.

1 „Gefällt mir“

#3

Also ehrlich gesagt würde ich mir das verkneifen bei der ersten Rate das Fahrzeug herauszugeben.
Wenn der Brief bei dir verbleibt kann er ja das Fahrzeug nicht zulassen. Also warum sollte er es dann mitnehmen wollen?

Wenn er das Fahrzeug zugelassen hat und du den Brief hast ist die Karre irgendwo in Richtung Osten Unterwegs. Dann hast du mit viel Glück die Möglichkeit den Typen privat auf die restliche Kohle zu verklagen. Eher sehe ich aber das du da nie mehr was davon siehst.

Eine Bank hat die Möglichkeit die Bonität des Käufers zu prüfen und auch ob ähnliche Vorkommnisse bekannt sind. Wenn das der Fall ist kann der seine Ratenvereinbarung in die Tonne treten.

Du als Privatperson hast keinerlei derartige Möglichkeiten. Deshalb würde ich dir dringend raten solche Sachen nur bei Personen zu machen die du direkt oder maximal über zuverlässige Dritte kennst.

#2 Die Anzahl der Raten spielt keine Rolle. Bei Ratenausfall muss er den Klageweg gehen. Egal ob eine oder 10 Raten fehlen. Daher kommt ja auch der Name: Der Verkäufer darf raten ob er sein Geld bekommt :evil:

#4

Ja, ähnlich dachte ich das auch @#3
Der Sharan wird als Bastlerfahrzeug verkauft, ohne Tüv und nicht fahrbereit. Aber diese Dinge sind für Jemanden mit Plan, Zeit und Geld leicht aufzuarbeiten. Aber selbst wenn nicht, wenn er verschoben wird, haben die so ihre Möglichkeiten und ich schau in die Röhre…

Meine Tendenz ist auch eher dahingehend mich nicht auf Ratenzahlung einzulassen und eure Argumente sprechen ja auch dafür.

Das Fahrzeug bis zur letzten Rate zu behalten kann eine durchaus überdenkbare Option sein, aber nur bei kurzfristigen Verträgen.
Ich würde nur ungern ein Auto kaufen wollen, das ich erst in 2 - 3 Monaten holen könnte.

Gruß
Taragonn

#5

#4 Um welche Summe geht es eigentlich?
Wenn das um 1000 € sein sollte ist eine Ratenzahlung sowieso Frechheit und du kannst mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen das du das Geld nie mehr siehst.

1 „Gefällt mir“

#6

Würde mich als privater Verkäufer lieber nicht darauf einlassen, denn rein theoretisch könnte der potentielle Käufer sich das Geld bei einer Bank für Dich besorgen, so dass Du nichts damit zu hättest. Vielleicht hat es Gründe, dass er keinen Kredit will/bekommt und letztlich liegt das Risiko bei Dir. Brief ist mit Sicherheit eine gute Idee, nur was nützt Dir ein Wagen mit Totalschaden und einer noch zu zahlender Summe X…?

Beste Grüße
Klappakalli

#7

Ja, es wären sogar noch was drunter. 990,- VHB.

Ich hätte zumindest gerne um die 500 als Anzahlung gehabt. Der Rest dann mit 1-2 Raten wären ok gewesen. Aber den ganzen Betrag in Raten von 100 Euronen ist mir dann doch zu ungewiss. Nehmen wir 800,- in 8 x 100 Euronen… 500 und dann nichts mehr sehen könnte ich verschmerzen, aber nur 100 zur Übergabe… Neee…
Die Finanzlage kann ja Mal etwas schief hängen, auch das man keinen Kredit bekommt, aber schafft man sich dann so ein Auto an?

Gruß
Taragonn

#8

100 zur Übergabe? :schenkelklopfer: Keine Ahnung was der geraucht hat, aber ich will auch was davon :saufkumpel:

#9

Privat, einem das Auto auf Raten zu überlassen, über so was würde ich nicht einmal nachdenken.
Er will das Auto, ich das Geld, fertig!

Nette Grüße

5 „Gefällt mir“

#10

Moin,

ich würde sowas nur mit sehr guten Bekannten vereinbaren, allerdings verkaufe ich meine Autos nicht an Bekannte.

Wenn jemand ein Auto von mir für ca. 1000 Euro auf Raten kaufen wollte, dann würde ich ihm maximal anbieten, dass die Karre so lange bei mir stehen bleibt, bis er das Geld zusammen hat. Das würde ich vielleicth zwei Monate mitmachen. Wenn die Kohle dann nicht da ist, dann geht die Karre an wen anders. Wenn es eh genug Interessenten gäbe, dann ist die Kutsche sowieso an denjenigen zuerst verkauft, der die Scheine auf den Tisch legt.

Mein Tipp: Laß’ Dich nicht auf so komische Sachen ein.

Gruß
Meschi

8 „Gefällt mir“

#11

Danke Leute.
Ein Verkauf über Ratenzahlung ist vom Tisch, denn im wesentlichen habt ihr im Grunde die gleichen Befürchtungen wie ich und diese mögen auch begründet sein.
Doch wie sieht es mit euren persönlichen Erfahrungen aus? Ist von euch schon jemand dabei auf die Nase gefallen?
Man versucht sich ja immer vor Betrug so gut es geht zu schützen, aber manchmal unterschätzt man die Schlauheit der Betrüger dann doch. Und dann?!

Gruß
Taragonn

#12

#11 Ja, von einem verkauften Auto an einen wirklich guten Bekannten fehlen bis heute 25% des Kaufpreises (ca. 2500 DM Rest).

1 „Gefällt mir“

#13

soviel zum Thema: „Vertrauen“
Wenn es da schon nicht funktioniert, verliert man leicht den Glauben daran, das nicht jeder so ist.
Wow, dann noch in DM… das ist lange her. Schwer zu sagen was Menschen dazu bringt.

Hast du hier schon Mal irgendwo gepostet wie es dazu kam? würde mich schon interessieren.

Gruß
Taragonn

PS: Könnte der Grund für deinen Avatar sein… [Argh…, ich Honk]

#14

Wie gesagt, hab schon öfter Fahrzeuge von privat auf Raten gekauft. Auch von komplett fremden Menschen. Meine Erfahrung sind dabei durchweg positiv. Jeder hat sich immer an seine Vereinbarungen gehalten. Wenn ich ein Fzg von privat kaufe muss ich halt darüber im klaren sein das ich das Fzg erst später vom Besitzer bekomme.
Als Sicherheit hab ich den Brief gekriegt das das Fzg nicht anderweitig verkauft wird, hab eine Anzahlung von 1/3 bis 1/2 der Kaufsumme auf den tisch gelegt und der Rest in zwei bis sechs Monatsraten(je nach summe oder Fzg) abgezahlt.
Das macht auch nicht jeder Verkäufer mit aber wenn derjenige nicht auf druck verkaufen muss weil er sofort Geld wegen nem neuen Auto braucht und es nicht im weg steht ging bis jetzt alles.

#15

#13 Ach das war 1986 oder '87. Ich bin der zweiten Rate schon hinterhergerannt und habe dann mit Mühe nach einem Jahr 75% zusammengeklappert. Dabei war ich bei seinem Eltern, Arbeitgeber usw. Nach einem Jahr war das Auto hin und es kam nichts mehr. Der hat dann ganz Frech zu mir gesagt ich könne ja einen Mahnbescheid erwirken.

Vor ca. 4 Jahren war der übrigens mal bei mir und hat gefragt ob ich ein günstiges Auto für ihn wüsste. Ich habe wirklich zuerst gedacht der will mich verscheißern, aber der hat das Ernst gemeint und schlicht vergessen das ich noch was von ihm bekomme.

1 „Gefällt mir“

#16

Eine Grundregel sollte nie verletzt werden, nie ein Auto an Freunde oder Bekannte verkaufen.

7 „Gefällt mir“

#17

#16 Damals war ich auch noch jung und dumm - mittlerweile bin ich nicht mehr jung.

#18

Kenne das vom Autoverkauf her nicht, bekomme mittlerweile auch knapp 1000 Euro von Bekannten. Ich höre seit drei Monaten, dass es unterwegs ist, bar bezahlt wird, die Hälfte auf jeden Fall jetzt kommt und morgen dies/das…erst vorletzte Woche wurde mir am Freitag hoch und heilig versprochen, dass die Hälfte jetzt unterwegs sei und ich dann die Restsumme genau benennen sollte, damit das auch bezahlt wird. Bis heute habe ich nichts von einem Zahlungseingang bemerkt…
Es ist auch schwierig, in solchen Verhältnissen das übliche Schema in Form von Mahnung und Mahnbescheid durchzuziehen, vielleicht ist das aber auch der Grund für dieses hin und her.

Beste Grüße
Klappskalli

#19

Das man dem Geld selbst Freunden nachlaufen muss ist natürlich echt übel. Deshalb sagt man wohl auch nicht zu Unrecht: Bei Geld und Liebe hört die Freundschaft auf.
Es brechen deswegen ganze Familien in zwei (oder noch mehr Scherben)
Ich habe auch schon ähnliche Erfahrungen mit anderen Dingen (man kann es also nicht auf Autos beschränken) machen müssen.
Meistens lagen dann aber tatsächlich finanzielle Probleme dahinter, über die ich aber erst auch mit Nachweisen informiert wurde, nach dem ich echt grantig wurde und mit der Faust auf den Tisch gehauen habe.
Das erste Mal mußte ich mit der Unzuverlässigkeit Anderer in Geldsachen die Erfahrung machen, als ich einem Freund zum Geburtstag einen Umhang schneidern ließ, von dem er immer geträumt hatte. (660,-DM), Der Betrag wurde dann auf etwa 30 Leute aufgeteilt (also bummelig 20DM für Jeden). 3 Leute haben mir ihren Anteil gegeben, 1 davon, nur den halben…
Das Lustige daran, bei Allen hat er sich für die Erfüllung eines kleinen Traumes bedank. Nur nicht bei mir ;o)

Ich habe mir nicht die Mühe gemacht denen nachzulaufen, zumal alle über 100km entfernt gelebt haben. Damit habe ich also seine Verlobte, die das ganze auch eingefädelt hat, beauftragt, weil Sie regelmäßig mit denen im Kontakt stand. Aber auch darauf mußte ich sie ständig drängen. Bei der nächsten Partie wollte dann niemand mehr was von der Vereinbarung gewust haben.

So ist das Leben.

Gruß
Taragonn