VDS-PRO unter Windows (VMware Player) mit USB Adapter

Da Laptop´s mit echter serieller Schnittstelle eine vom Aussterben bedrohte Art sind, weil Laptop mit DOS Bootdiskette starten langweilig und out ist, weil man neben der Fehlerdiagnose im Auto auch gleich bei SGAF nach der Lösung suchen möchte, und weil kaum noch einer einen Laptop mit Diskettenlaufwerk hat, schreibe ich hier meinen allerersten SGAPedia Beitrag.

Ziel soll es sein, VDS/VDS-PRO/VDC-PRO etc. in einem virtualisierten DOS unter Windows XP/Vista/7/8/9/… laufen zu lassen. Das sieht dann so aus:

Ich weise hiermit ausdrücklich darauf hin, dass ich nicht für Schäden an Steuergeräten, ganzen Fahrzeugen, sowie Leib und Leben verantwortlich bin. Jeder der das hier liest und nach dieser Anleitung handelt, ist für Schäden, gleich welcher Art, selbst verantwortlich!

Insbesondere das Schreiben ins EEProm des Steuergerätes ist eine heikle Sache. Ich kenne nicht die Auswirkungen der VM, insbesondere nicht in Verbindung mit USB Adaptern, auf die Stabilität und Zuverlässigkeit von VDS-Pro. DOS ist ein singletask-echtzeit-Betriebssystem, welches u.U. nötig ist, um die strikten Timings mit der Kommunikation der Steuergeräte zu gewärleisten. Möglicherweise stört Windows, welches ja in eine Ebene darunter als Host-Betriebssystem der VM arbeitet, die Timings derart, dass nurnoch Schrott ins EEProm geschrieben wird.

Seht das hier als eine Warnung, ich habe es selbst noch nicht an meinem FZG getestet!
Ich würde erstmal nur mit dem Auslesen der Fehlercodes anfangen. Wenn es da schon Probleme gibt, probiert erst garnicht irgendwas umzucodieren!

Was brauchen wir?

  1. Eine bereits vorhandene DOS Bootdiskette mit VDS-PRO drauf. Die kann ich euch aus lizensrechtlichen Gründen nicht zur Verfügung stellen
  2. Das Programm rawwritewin, welches es kostenlos im Internet gibt.
  3. Den VMware Player. Den kann man sich, nach einer Registrierung, ebenfalls kostenlos herunterladen.
  4. Die VM Konfigurationsdateien, gibt´s weiter unten als Anhang zum Download. Dank geht an tower, der freundlicherweise den Anhang hier eingefügt hat!
  5. Ein (vorzugsweise RS232) Diagnosekabel. USB sollte auch gehen, allerdings habe ich es selber noch nicht testen können, da ich nur ein RS232 Kabel besitze.

Als erstes laden wir uns die Binary von rawwritewin 0.7 von www.chrysocome.net/rawwrite runter, entpacken das Archiv, stecken die funktionierende DOS-Diskette mit VDS drauf in das Diskettenlaufwerk und starten die Anwendung.

rawwritewin.png

Wir wählen oben unser Diskettenlaufwerk (meist A:, selten B:) aus und klicken auf den Reiter Read! Jetzt müssen wir dem Programm noch sagen, wohin es das Image der Diskette schreiben soll. Dazu klicken wir auf die drei Punkte hinter Image File und suchen uns den Pfad zu den Eigenen Dateien (XP) oder Dokumente (7). Normalerweise sollte das schon standardmässig voreingestellt sein. Jetzt tippen wir unten den Dateinamen ein, vorzugsweise „BOOT622.img“, weil das so schon in meinen VM Konfigurationsdateien voreingestellt ist. Rechts auf Speichern und im Hauptfenster auf „Read“ klicken. Jetzt schreibt das Programm den kompletten Disketteninhalt inklusive Bootsektor in eine Datei namens BOOT622.img in den Ordner Eigene Dateien oder Dokumente. Wenn fertig, kann das Programm beendet werden.

Wer Probleme mit dem Erstellen des Images hat, kann sich per PN bei mir melden.

Als nächstes laden wir uns den VMware Player von der offiziellen Homepage runter. Ich poste hier absichtlich keinen Link, weil der morgen wahrscheinlich eh nicht mehr passt. Google hilft.

Die Installation erfolgt eigentlich selbsterklärend, und ich werde hier nicht näher drauf eingehen, weil das sonst den Rahmen der Anleitung sprengen würde. Falls es hier irgendwo klemmen sollte, gibts im Internet genügend Infos und ggf. auch Hilfe.

Nach der Installation solltet ihr einen Ordner namens „Virtual Machines“ unter Eigene Dateien (XP) oder Dokumente (7) finden. Hier rein kommt der Inhalt des zip-Archivs, welches die
VM Konfigurationsdateien enthält. Also einfach das zip-Archiv öffnen und den darin enthaltenen Ordner „VDS-Pro“ per Drag and Drop in den Ordner „Virtual Machines“ ziehen. In diesen Ordner VDS-Pro muss auch noch das Diskettenimage BOOT622.img, welches wir eben erstellt haben.

Jetzt können wir den VMware Player starten! :slight_smile:

Auf der rechten Seite klicken wir auf „Open a Virtual Machine“, suchen den Pfad zu …\Virtual Machines\VDS-Pro\ und öffnen die VDS-Pro.vmx

Diese taucht nun rechts im Hauptfenster von VMware Player auf und kann durch einen einfachen Klick mit der Maus geöffnet werden (falls nicht schon offen). Links haben wir jetzt zwei Optionen, „Play virtual machine“ und „Edit virtual machine settings“. Letzteres klicken wir an, da wir noch den COM Port einstellen müssen. Bei mir war es COM1, welcher für euch der richtige ist, verrät euch der Windows Gerätemanager. Ggf, im Falle eines USB-Kabels, findet ihr es heraus, wenn ihr bei geöffnetem Gerätemanager das Kabel einsteckt. Denkt bitte daran, dass wenn ihr das nächste mal den USB Stecker in eine andere Buchse steckt, dass dann auch der COM Port ein anderer sein wird. Notfalls merken, welche USB Buchse ihr verwendet habt. Im Falle einer echten seriellen Schnittstelle, wird es wohl COM1 oder COM2 sein.

Links aus der Hardware der VM wählen wir Serial Port aus und rechts gibts dann ein Drop Down Menü, in welchem ihr euch für den richtigen COM Port entscheiden müsst. Mit OK speichern und die VM starten.

Ihr habts geschafft! :slight_smile:

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#1

Sag uns bitte ob es mit VMPlayer klappt aufs Auto zuzugreifen.
Besonders interessant wäre es wenn es mit USB Adapter geht (was ich aber bezweifle).