TÜV Mangel: Betriebsbremsanlage: Mindestabbremsung nicht erreicht

Moin

Über ein Opel Autoautohaus über das ich alle unsere Autos überprüfen lasse habe ich an meinem Alhambra 1,9TDI 130PS 2004er TüV machen lassen…oder besser wollte…

Es kam „Ersatzweise“ ein Prüfer der Dekra (statt dem gewohnten KÜS Mann) der einen schönen Mängelbericht abgeliefert hat.

Neben Mängel wie „Vebandskasten“ und „Warnweste“ fehlen (Verbandskasten ist in der Seitentasche hinten gewesen genauso wie 4 Warnwesten) wurden „Fahrtrichtungsanzeige Feuchtigkeitseintritt“ („Erheblicher Mangel“ -> bei der Abholung abends war keine Feuchtigkeit zu sehen) oder ölfeuchter Motor, Getriebe und Turbo bemängelt. Als erheblicher Mangel wurden, neben „Bremsleitung korrosionsgewächt“ auch festgestellt:

Betriebsbremsanlage: Mindestabbremsung nicht erreicht

Betriebsbremse
1 Achse 348daN links 331daN rechts
2 Achse 259daN links 210daN rechts
Abbremsung 45,7%

Feststellbremse
2 Achse 210daN links 184daN rechts
Abbremsung 15,6%

Als Hinweis steht auf der Seite " Bremswirkung (Feststellbremse) Blockiergrenze erreicht.

Die hinteren Bremszangen (Fabrikat fällt mir nicht mehr ein) und die passenden Bremsscheiben + Beläge (Fabrikat ATE) wurden vorm TÜV vor 2 Jahren erneuert (da er oft lange steht hatte sich damals manchmal die Handbremse nicht richtig gelöst)Und wenn ich schon die Zangen tausche dann die Bremsscheiben und Beläge gleich mit.

Ich fahre den Wagen nicht so oft, vorletzte Woche allesdings 2x 350km am Stück.
Da ich ein Regal transportiert hatte waren die hinternen Sitze bei der TÜV Prüfung nicht eingebaut, dies als Hinweis.
Bremsflüssigkeit, mhhhh dürfte 6 Jahre alt sein.

Frage:
Die Bremsleitungen haben an manchen Stellen Flugrost, Schmiergelleinen und Farbe drauf, das ist klar.
Was mache ich mit der Bremse?

Gruß

#1

Bremsflüssigkeit sollte alle 2 Jahre neu.
Dadurch kann natürlich auch etwas festgammeln.
Ich habe gerade die Werte nicht parat, aber ich denke es sollte deutlich mehr sein.
Eigentlich macht man das deshalb im Autohaus, damit die gleich nachschauen und ggf. nachbessern können. Das hat ja anscheinend nicht gut geklappt.
Infos zum Ausrechnen der Grenzwerte gibt es hier: de.wikipedia.org/wiki/Bremsenpr%C3%BCfstand

#2

#1

Danke für deine schnelle Antwort!

a)Zu der Bremsflüssigkeit, beim Austausch der Bremszangen wurde ja ein Teil erneuert, ob die Bremsfülligkeit komplett getauscht wurde weiss ich nicht mehr (war in Werkstatt)? Festgammeln bei neuen Bremszangen (o.k. sie sind 2 Jahre alt) glaube ich nicht.

b) Zu dem Link zu Wiki:


Bei Fahrzeugen, welche in den EU-Ländern zugelassen werden sollen, gelten gemäß den EG-Richtlinien bestimmte Anforderungen für die maximalen Betätigungskräfte am Pedal. Damit das Fahrzeug den geltenden technischen Richtlinien entspricht, darf der Unterschied der Bremswirkung nur eine bestimmte Abweichung vom Höchstwert betragen.

Erlaubte Differenzen der Bremswirkung der Räder einer Achse:

bei der Betriebsbremse maximal 25 % vom größeren Wert
bei der Feststellbremse, die während der Fahrt betätigt werden kann und bei Anhängern, maximal 50 % vom größeren Wert
bei der Feststellbremse, die nicht während der Fahrt betätigt werden kann (vorrangig die neuen elektronischen Feststellbremsen), maximal 95 % vom größeren Wert

Auch die prozentuale Abbremsung ist vorgeschrieben und muss bestimmte Mindestwerte erreichen.

Prozentuale Abbremsung am Beispiel PKW:[1]

Betriebsbremse mindestens 50 % der zulässigen Gesamtmasse (zGM); Bei Fahrzeugen ab EZ 1. Januar 2012 sind es 58 % der zGM bei einer Pedalkraft von ≤ 500 Newton
Feststellbremse mindestens 16 % der zGM; bei einer Handkraft von ≤ 400 Newton oder Fußkraft von ≤ 500 Newton

Um richtige Ergebnisse zu erzielen, muss der Reifendruck im vorgeschriebenen Bereich liegen.
-------------------------------------------------------------------------------------------------

Das würde ergeben das meine Bremse knapp unterhalb der Grenzwerte liegt:

Betriebsbremse ist z= 45,7% zu soll „mind. 50%“
Feststellbremse ist Z= 15,6% zu soll 16%

Aber irgendwie verstehe ich es nicht…

Habe mal einen alten TÜV Bericht aus 2016 gefunden, da waren die Werte noch „schlechter“:

1 Achse 310re 300li
2 Achse 200re 200li
Abbremsung 41%

Feststellbremse
2 Achse 180re 170li
Abbremsung 14%

TÜV wurde erteilt ohne Mängel.

c) Normalerweise ist der KÜS Mann super, der ist leider wegen einem Corona Verdacht in der Familie nicht verfügbar. Bei dem Dekra Mann habe ich den Eindruck: viele Mängel ankreuzen = super Arbeit gemacht und wird vom Chef gelobt. Warum der Opel Mann nichts gesagt hat…er hat jetzt Urlaub…

Was würdet ihr tun?

#3

In der StVO ist es eigentlich grob so geregelt:
Bei PKW muß eine Mindestabbremsung mit der Betriebsbremse von 50% bezogen auf die zulässige Gesamtmaße erzielt werden. Die Abweichung von linker zur rechter Seite darf maximal 25% vom größeren Wert betragen. Mit der Feststellbremse muß eine Abbremsung von mindestens 16% bezogen auf die zulässige Gesamtmasse erzielt werden. Die Abweichung von linker zu rechter Bremse darf nicht größer als 50% vom größeren Wert bei Feststellbremsanlagen die während der Fahrt betätigt und maximal 95% bei Feststellbremsanlagen die nicht während der Fahrt betätigt werden können (in aller Regel elektromechanische Feststellbremsanlagen) betragen.
Nach zu lesen in StVZO, §29, Erläuterung 9.

Ausführlicher und genauer hier nachzulesen:
www.umwelt-online.de/regelwerk/cgi-bin/suchausgabe.cgi?pfad=/gefahr.gut/strasse/stvzo/hubremsrl.htm&such=SCHILD

Punkt 8.

Ich habe mal meine TÜV-Berichte nachgeschaut und meine Werte lagen im gleichen Bereich wie deine sogar oftmals leicht darunter. Wieviel Ermessensspielraum vorhanden ist, ist für mich ein Rätsel.

Beispiel: War auch einmal in einer Werkstatt und dort auch Dekra-Prüfer. Da wurde sogar bemängelt, daß ich keinen 190km/h Aufkleber auf dem Armaturenbrett habe, wegen dem V-Index von meinen Reifen (Sch… die Kiste fäht ja nur 178km/h). Jedenfalls waren meine Bremswerte hinten von der Feststellbremse 171/161 was schon die Niedrigsten waren, die ich jemals hatte (Abbremsung 13.2%). Das wurde aber nicht bemängelt sondern nur Rost auf den Leitungen. Bei der Wiedervorführung war ich dann bei 120/120 (Abbremsung 9.5%) und vorne hatte ich auch nur 29.4%. Da habe ich aber TÜV bekommen - ???
Ansonsten liegen bei mir aber die Werte bei 46% Betriebsbremse und 15% Feststellbremse - was ja laut StVO eigentlich nicht ausreicht. Aber es wurde nie bemängelt.

Aber vielleicht kann Chaot was dazu sagen - würde mich auch interessieren

#4

Nachdem ich etwas physikalisch nachgedacht habe, macht die starre % Zahl eigentlich kein Sinn. Mehr als das Rad blockieren geht mit einer Bremse nicht. Um mehr Bremskraft auf die Strasse zu bringen müsste man dann breitere Reifen oder Ähnliches montieren. Aber ich habe dann das gefunden:

www.tgabathuler.ch/Lernprogramme/FSD/EBS_PW/wbt/files/EBS_PKW/HU-Bremsen-Rili.pdf
Und da Punkt 8 lesen.

Da heißt es dann ja:
Die erforderliche Mindestabbremsung nach Anlage 1 gilt ebenfalls als nachgewiesen, wenn:
– sich die Bremsanlage augenscheinlich in einem einwandfreien Zustand befindet,
– die Räder mindestens einer Achse bei der Bremsprüfung auf dem Bremsprüfstand vorzeitig blockieren
und
– aufgrund der Betätigungskraft, mit der die Bremskraft erzeugt wird, die zum Blockieren einer Achse
führt, sicher darauf geschlossen werden kann, dass die nach Anlage 1 vorgegebene Abbremsung im
beladenen Zustand erreicht werden würde

Ich glaube, das ist der springende Punkt.
Tja was tun. Hoffen, daß ein anderer Prüfer die Nachprüfung abnimmt und sich besser auskennt (oder nicht einen so schlechten Tag hat). Jedenfalls liegen deine Werte im gleichen Bereich wie meine - und mit denen bin ich immer durchgekommen - außer die Ausnahme mit dem komischen Prüfer, wo ich dann bei der Nachprüfung mit meinen schlechtesten Werten durch gekommen bin.

#5

Ich hatte einen Bericht von 2016 vom TÜV Süd gerade hier liegen.
Ähnliche Werte wie bei dir, macht hier vorn aber 79%.

Edit: Wie ich gerade sehe, wurden hier die Werte der jeweiligen Achse zusammengezählt.

#6

Ich würde mal mit dem Opel Autohaus Klartext reden und denen erklären das sie sich mit dem Bericht keinen Gefallen getan haben.
Das der Verbandskasten fehlt (weil er nicht gefunden wird) ist ein absolutes NoGo.
Ebenfalls der Feuchtigkeitseintritt der keiner ist. Ist das Glas gebrochen?
Wenn keine Feuchtigkeit ersichtlich ist es aber auf dem Prüfbericht steht dann soll der Prüfer das doch bitte darlegen was er meint da gesehen zu haben.

Bremswerte Mindestabbremsung nicht erreicht. Hier stellt sich die Frage ob die Blockiergrenze der Räder auf dem Prüfstand erreicht wurde und ob der Prüfer zur Messung eine Pedalkraftwage benutzt hat. Wenn er die nicht im Einsatz hatte (was bei der WerkstattHU recht oft der Fall ist) kann er wohl kaum den Wert als zu niedrig beurteilen. Zudem muss gefragt werden ob er den Prüfstand richtig bedient hat. Wenn bei der Messung der VA auf einem Rollenprüfstand die Handbremse nicht betätig ist ergibt sich ein Wert der deutlich zu niedrig ist.

Warum ich jetzt auf das Autohaus losgehe? Ganz einfach. Das Autohaus hat durchaus die Möglichkeit sich über so einen Prüfer zu beschweren. Ebenfalls haben die die Möglichkeit schon wärend der Prüfung zu beurteilen ob alles korrekt abgewickelt wurde. Also können die dir ja das Wasser im Blinker zeigen und auch sagen wie die Bremswerte ermittelt wurden.
Ich hatte auch schon so einen Fall und habe in dem Fall die Prüfung abgebrochen und den Prüfer nach Hause geschickt obwohl noch mehrere Fahrzeuge zur Prüfung bereitstanden. Wenn der einen schlechten Tag hat dann soll er zu Hause Holz hacken, aber es nicht an meinen Kunden auslassen.

#5 Die 79% beziehen sich auf den Anteil der Gesamtbremswirkung auf die jeweilige Achse. Also VA hat 79% Anteil an der Abbremsung und HA entsprechend 21%. Der Wert ist hauptsächlich da um zu prüfen ob die VA mindestens 50% bremst und nicht die HA stärker ist. Das wäre beim Bremsen etwas fatal. Auch die HA sollte zu mindestens 20% Bremsen. Bei weniger ist es ein Anzeichen das an der Bremsregelung etwas nicht stimmen könnte.

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#7

#6 Stimmt - danke. Das macht Sinn: 79% + 21% = 100%.
Es handelt sich also um andere Prozentwerte. :hammer:
Die in #0 behandelten gibt es in meinem Messprotokoll gar nicht.

Weißt du wofür die Spalte „Referenzwert“ steht?

#8

@uborka
@toum-toum

In meinem altem TÜV Bericht aus 2016 stehen keine % Werte, so wie ich einen Opel Mitarbeiter verstanden habe wirft der Prüfstand die % raus.

Mir ist das alles suspekt, aber sowas von.

Im 2014er TÜV Bericht (offiz. TÜV Prüfstelle)stehen folgende Bremswerte:

Betriebsbremse daN:
1 Achse 350rechts und 350 links Summe /Achse 700
2 Achse 270rechts und 220 links Summe /Achse 490 Blockiert
Abbremsung der BBA 47%

Feststellbremse daN:
2 Achse 200rechts und 200 links Summe Achse 400
Abbremsung der FBS 16%

#9

#6

Hallo Chaot,

vielen Dank für deine klaren Worte, da hast du vollkommen Recht bzgl. des Autohauses. Leider konnte ich den Wagen erst am nächsten Tag abholen, da war der Prüfer (und der zuständige Meister des Opel Autohauses) nicht mehr da.

Ich hatte ja überlegt den Termin zu verschieben bis der KÜS Mitarbeiter (der die Abnahmen dort seit Jahren macht) wieder da ist, aber hab gedacht -> Auto durchgesehen, nix gefunden, also warum nicht.

Zum Thema Wasser im Scheinwerfer, nein das ist falsch: „Wasser im Fahrtrichtungsanzeiger“ (im seitlichen Blinker im Kotflügel ist nichts feucht), da weiss ich gar nicht was ich sagen soll.

Bei meinem e36 Cabrio habe ich öfters Feuchtigkeit bei Regen die aber nach einem Tag wieder verschwindet. Aber bei der Abholung war kein Wasser im „Fahrtrichtungsanzeiger“…

Morgen sollte der zuständige Meister des Opel Autohauses wieder da sein. Mal sehen was er dazu sagt.

#10

Habe den fehlenden TÜV Bericht gefunden, hier als Gegenüberstellung die Werte aus 2020,2018 und 2016

Betriebsbremse
2020: 1 Achse 348daN links 331daN rechts
2020: 2 Achse 259daN links 210daN rechts
2020: Abbremsung 45,7%

2018: 1 Achse 350daN links 350daN rechts
2018: 2 Achse 220daN links 230daN rechts
2018: Abbremsung 46%

2016: 1 Achse 300daN links 310daN rechts
2016: 2 Achse 200daN links 200daN rechts
2016: Abbremsung 41%

Feststellbremse:

2020: 2 Achse 210daN links 184daN rechts
2020: Abbremsung 15,6%
2020: Nicht Bestanden

2018: 2 Achse 190daN links 200daN rechts
2018: Abbremsung 16%
2018: Bestanden

2016: 2 Achse 170daN links 180daN rechts
2016: Abbremsung 14%
2016: Bestanden

#11

Du hast die HU ja nicht nur wegen der Bremsleistung nicht bestanden.
Alleine der EM des Blinkeraquariums reicht ja schon aus, die HU nicht zu bestehen. Dabei ist es egal, ob der Blinker einen Tag später wieder trocken war. Die rostige Bremsleitung war vermutlich auch ein EM somit auch schon ein Punkt, der ausreicht die HU nicht zu bestehen.

Der (fehlende) Verbandskasten alleine wäre ja nur ein GM und somit ja quasi egal gewesen.

Der ölfeuchte Motor wäre mit etwas Bremsenreiniger auch kein Thema gewesen. Das hätte die Werkstatt halt vor der Prüfung machen sollen.

Aber ja, es gibt auch seltsame Prüfer bzw Mängelberichte. So hatte bei unserem Sharan mal ein Prüfer eine fehlende Abdeckung der Radschrauben in den Bericht geschrieben, da keine Radkappen drauf waren. :hammer:

#12

#6 Respekt wenn du so viel Courage zeigst und solche Prüfer nach Hause schickst. Ich habe aber das Gefühl, das ist nicht der Regelfall - wäre schön wenn ich mich da täuschen würde.

Bei meinem Dekra-Prüfer mit dem 190km/h Aufkleber habe ich die Werkstatt auch gefragt was das soll, da wurde mir bestätigt, das dies totaler Quatsch ist, aber Aussage „Wir wollen es ja uns nicht verscherzen“. Also wurde ein 190 Aufkleber auf das Armaturenbrett geklebt.

Aber egal, kannst du das bestätigen, daß diese 50% und 16% nicht erreicht werden müssen, weil dann die Regelung eintritt, Bremsen sind augenscheinlich in Ordnung und Bremsen blockieren. Natürlich unter Berücksichtigung daß der Unterschied zwischen links und rechts nicht so groß ist etc.

Wir sehen ja auch an den Werten von mir und Otto (und wahrscheinlich auch Anderen hier im Forum), daß normalerweise die Werte irgendwo bei 46% und 15% liegen.

#13

#12 Verstehe ich nicht was man sich da nich verscherzen will.
Es gibt 4 Prüforganisationen die im Haus prüfen. Jede dieser Organisationen will Geld verdienen. Wenn also ein Prüfer meint er kann inkompetenten Halbgott spielen fliegt der raus und braucht auch nicht wieder zu kommen. Wenn dann dessen Chef das so nicht versteht ist eben der ganze Verein draußen.
Bitte verstehe das jetzt nicht falsch. Es geht nicht darum Mängel durchzuwinken. Es geht darum das fair und vernünftig geprüft wird. Bei unseren HU Terminen ist bauch immer beim Prüfer ein Mitarbeiter mit dabei und es passiert auch nicht selten das der MA den Prüfer mal auf eine übersehene Stelle hinweist.
Aber solche Sachen wie hier mit feuchtem Seitenblinker als EM passieren hier nicht wenn das Teil nicht komplett abgesoffen ist. Das der am nächsten Tag urplötzlich wieder trocken ist wenn der einen Tag vorher ach so feucht gewesen sein soll halte ich für ein Märchen.
Auch solche Nummern wie den 190er Aufkleber würden bei uns durchdiskutiert, weil der ja definitiv nicht erforderlich ist.
Bei der Abbremsung spielen viele Faktoren mit die ich aufgrund der mir nicht bekannten Umstaände nicht weiter kommentieren kann. Das sollte aber der Meister in dem Autohaus sicher anders beurteilen können. Es spielen so viele Faktoren hier mit das da aus der Ferne keine klare Aussage getroffen werden kann. Beispielsweise waren die Reifen/Rollen während der Prüfung nass? Waren die Bremsscheiben auf mindestens 20°C usw.

@otto Was hast du eigentlich als zgG eingetragen? Eventuell hat der Prüfer ja auch einen komplett falschen Wert als Grundlage.

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#14

@Chaot

Ich habe die gleichen Ansichten wie du, TÜV ist absolut in Ordnung und es ist gut das ihn gibt, macht die Strassen viel sicherer.
Ich hatte eigentlich gedacht das die Zeit der Halbgötter im Arbeitskittel bei TÜV (->DEKRA)vorbei ist, scheinbar aber nicht. Sehr gute Erfahrungen hatte ich mit der TÜV Station in Limbach bei Homburg im Saarland. Nett und Kompetent, kann man echt empfehlen. Als Gewicht sind folgende Daten im Schein:

F1 und F2 2510 Gesamtgewicht
7.1 und 7.2 1280 Achslast
8.1 1240 8.2 1280

Hat 96kw/130PS

@Fuzzy
Ich denke dir ist der Aufbau Scheinwerfer eines Alhambra bekannt, auch wo der Blinker vorne sitzt. Wie sich dort oben ein „Aquarium“ bilden kann ist mir nicht bekannt. Meint er die Seitenblinker, die kosten ja nix, wenn Sie „undicht“ wären dann hätte ich Sie getauscht. Einbau in 3min.

Ich gehe davon aus das der gute Mann gerne „Mängellisten“ erzeugt um damit zu glänzen. Haben bei mir in der Firmen QS auch solche „Spezialisten“ die einem das Leben schwer machen.

Mir ist die Fahrzeugtechnik und die Sicherheit wichtig, meine Kinder fahren auch mit, schon 16 Jahren lang(bin der Erstbesitzer). Wären mir (Ing. Maschbau) Mängel an der Bremse aufgefallen dann hätte ich diese behoben, beim Sichtcheck war ich auch unter dem Wagen, das ein 16J altes Auto Rost hat dürfte jedem klar sein, auch an den Leitungen unter dem Wagen. Auch das er nach 230Tkm „schwitzt“ ist auch normal, oder? Ich lasse ihn lieber wie er ist, „schönen“ mit Bremsenreiniger liegt mir nicht, ich habe nichts zu verbergen. Wenn er „abtropft“ dann ist das was anderes, dann werden Dichtungen getauscht. Im Umweltsinn sollte das jeder tun.

Ich hätte beim Bremszangenwechsel auch die alten Scheinben und Beläge drin lassen können (hatte die Werkstatt empfohlen) ich habe aber neue von ATE einbauen lassen.
Möchte nur sagen das es gepflegter Wagen ist, kein runtergerockte 12Hd. Möhre.

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#15

Feuchtigkeit in Seitenblinkern, Rückleuchten oder Scheinwerfern ist ja nichts seltenes. Wenn sie bei der Nachuntersuchung trocken sind ist das Problem ja schon erledigt. Und ob die Teile jetzt 3 Euro oder 300 kosten ist für die HU egal. Zum Zeitpunkt der Prüfung müssen sie halt trocken sein.
Mit ein oder zwei Dosen Bremsenreiniger wäre dein Motor auch nicht als Ölfeucht vermerkt. Da hilft kein jammern sondern die Mängel abstellen und gut ist.

Ich gehe auch meist ziemlich unvorbereitet zum Tüv. Die werden dafür bezahlt, Mängel zu finden. Dann kann man sie immer noch beseitigen. (ok, bei einem Fahrzeug gehe ich immer davor mit dem Bremsenreiniger drunter da er sein Revier markiert und um das abzustellen ist der Aufwand bei einer 5Euro Dichtung mehr als nur intensiv und nicht unter mehreren Stunden zu machen.)

Wer hat ihn durchgesehen? Die Werkstatt? Dann hätten sie aber die Bremsleitungen und auch den ölfeuchten Motor sehen müssen. Das gibt es auch bei Opel.
Wenn sie dafür auch noch Geld verlangt haben würde ich mich eher über die Werkstatt als über den Prüfer ärgern.
Beim Blinker muss nicht unbedingt das Glas defekt sein. Die Feuchtigkeit kann auch über ein schlecht sitzendes Leuchtmittel/ Dichtung eindringen.

#16

Wenn irgendwie möglich bringe ich die Familienfahrzeuge immer selbst zum TÜV. Ich prüfe vorher die Lichter, Hupe, Scheinwerfer-Höhenverstellung usw. Wenn der Prüfer dann noch was findet, hat er mir bisher immer für mich nachvollziehbar erklärt wo das Problem liegt. Wenn man ein Fahrzeug zum Werkstatt-TÜV bringt hat man immer das Stille-Post-Problem. Wenn man selbst mit dem Prüfer reden kann, kommen viele Mißverständnisse erst garnicht auf. Meistens bekomme ich auch sonst noch gute Tipps, was in Kürze fällig würde, wenn ich nicht darauf aufpasse. Bei einem 17 Jahre alten Auto ist der Motor nach 3500000km nicht mehr trocken. Allein meine Bemerkung, dass der Motor noch nie abgedampft wurde und beim Öl einfüllen schon mal was daneben geht hat den Prüfer davon abgebracht einen Mangel zu aufzuschreiben. Die AGR ist natürlich leicht undicht, aber wenn er auf dem Boden Tropfen hinterlassen hätte, hätte ich sie abgedichtet. Vor 2 Jahren hat der TÜV beim Galaxy rostige Bremsleitungen moniert. Der Prüfer hat mir aber genau gezeigt, mit welchen Stellen er nicht einverstanden ist. Es hat mich 2 Stunden Arbeit, 5m Bremsleitung, eine Biege-und Schneidvorrichtung und 4 Anschlußnippel gekostet um das Problem zu beheben. Eine Nachvorführung kostet faire 15 Euro. Dafür kann man kein Auto in die Werkstatt bringen. Mein Pensum dieses Jahr waren 3 mindestens 13 Jahre alte Autos, 2 Motorräder und 1 Anhänger. Alle sofort bestanden.

#17

Moin,

dass die Prüfungen nicht immer fachgerecht ablaufen, ist mir auch schon passiert und zwar bisher 2x, naja erher 2,5x :wink:

  1. Ich hatte den Alhambra mal zur HU in eine freie Werkstatt gegeben. Der Meister rief mich im Laufe des Tages an, dass ich mal vorbeischauen sollte, wenn ich zwischendurch von der Arbeit weg kann. Habe ich gemacht. Ich bin dann vor Ort informiert worden, der Prüfer hätte beanstandet, dass die Bremsen vorne runter wären (Verschleißgrenze erreicht bzw. überschritten). Ich habe die Werkstatt ohne weitere Prüfung meinerseits beauftragt, die Teile zu ordern um in der Woche darauf die Reparatur durchzuführen zu lassen, damit danach am gleichen Tag die Nachprüfung direkt erfolgen kann. Eigentlich hätte ich die Reparatur selber gemacht, war aber bis oben hin zu im Job.
    Am Tag der Reparatur/Nachprüfung bin ich dann nach Feierabend zur Werkstatt, um die Kutsche abzuholen. Der Meister eröffnete mir dann, dass er den Prüfer hat stramm stehen lassen. Denn als mit den neuen Teilen die Bremse instand gesetzt werden sollte, wurde durch den Monteur festgestellt, dass die Bremse noch sehr gut im Futter ist - hat man gut sehen können, als die Räder runter waren. Die Plakette hat der Ali dann natürlich erhalten. Ich fand das hochanständig von der Werkstatt, schließlich hätte die Werkstatt einfach die Teile einbauen können und für alle wäre es trotzdem eine Win-Win Situation gewesen. Ich hatte es ja schließlich beauftragt!

  2. Beim Audi vor zwei Jahren meinte der KÜS-Prüfer, dass die Domlager völlig hin wären. Im Bericht ist dieser Mangel mit G gekennzeichnet, also gefährlich (Federbein- /Domloager 1. Achse links und rechts ausgeschlagen). Im Fließtext steht dann noch, dass am Fahrzeug gefährliche Mängel festgestellt wurden, die eine direkte und unmittelbare Verkehrsgefährdung darstellen. Weiterhin wurde im Prüfbereicht dringend empfohlen mit dem Fahrzeug keinerlei Fahrten mehr durchzuführen. Der Witz an der Sache war aber, dass die Lager erst kurz zuvor neu gekommen waren, ebenso die Federn und die Dämpfer. Die ganze Achse wurde neu gelagert. Eigentlich war an der VA alles neu, was verschleißen kann (Buchsen usw.).
    Nun gut, ich war verunsichert und bin zu Dr. Cache. Er und sein Kumpel haben sich die Lager angeschaut und nur mit dem Kopf geschüttelt, weil alles okay war. Ich bin dann zur nächsten Prüforganisation gefahren, da ist die Kiste einfach so durchgekommen. Vorher habe ich den Prüfer auf die „vergeigte“ Prüfung durch die Mitbewerber-Prüforganisation hingewiesen und auch nicht vergessen zu sagen, dass die VA kürzlich komplett überholt wurde und daher die Bemängelung nicht nachvollziehbar war. Natürlich ist der Audi da problemlos durch die Prüfung gekommen. Die VA ist in meinem Beisein intensiv angeschaut worden. Alles top!

  3. Beim Passat wurde ich mündlich drauf hingewiesen, dass eine der hinteren Federn angerostet ist, was bei dem Auto ein bekanntes Problem ist. War noch kein Mangel, nur ein Hinweis. Es wurde aber gesagt, dass die Feder voraussichtlich nicht bis zur nächsten Prüfung halten würde. Also einfach ein Hinweise, dieses im Auge zu behalten. Die Feder ist dann ca. 10 Tage später mit lautem Knall gebrochen. Da habe ich mich auch gefragt, ob man das bevorstehende Versagen nicht schon bei der Prüfung hätte erkannt werden können. Sie ist übrigens einfach so gebrochen und nicht aufgrund einer besonderen Belastung beim Fahren. Ich bin vom Hof runter, seichte Kurve, keine größere Verwindung usw.
    Nun gut, die Bruchstelle war schlecht einsehbar und am Ende bin ich natürlich froh, dass die Kutsche die Plakette bekommen hat und ich den Hinweis bekommen habe. Sonst hätte ich bei dem Knall nicht an die Feder gedacht, denn die Karre stand danach nicht schief noch konnte man im Fahrverhalten direkt was merken. Aber so konnte ich gezielt nachschauen und habe ich der Folge gleich beide Federn an der HA ersetzt.

Ich will damit nur aufzeigen, dass in jeder Branche bzw. in jedem Job sowohl gute Leute als auch Nieten tätig sind und alles dazwischen eben auch. oder einfach mal ein Fehler gemacht wird bzw. Dinge falsch eingeordnet werden.
Wenn die Dinge aber extrem daneben sind (siehe Vorderachse beim Audi oder auch Standardprüfschritte wie z.B. den Prüfstand nicht korrekt genutzt), dann ist das schon bedenklich.
Beim Auto kostet so ein Versagen in der Regel nur Geld und Nerven, schlimm wird’s im medizinischen Bereich - will ich gar nicht weiter ausführen. Wie gesagt, in jeder Branche gibt’s gute aber auch schlechte Leute!! 100% fehlerfrei ist am Ende auch niemand.

Vielleicht gibt es ja manchmal auch die Situation zwischen Werkstatt und Prüfer, die für beide günstig erscheint mehr Geld kassieren zu können, als wenn man die Kutschen nicht bemängelt. Aber das will ich niemandem unterstellen, nur so ganz auszuschließen konnte ich das im Fall des Audis vor zwei Jahren auch nicht. War schon mekrwürdig, da der Werkstattmensch die Kutsche schon mehrfach da hatte und auch wusste, was alles gemacht wurde. Nunja, die Werkstatt gibt’s mittlerweile nicht mehr - spricht ja auch für sich.

Klar ist, dass Mängel - insbesondere erhebliche - nicht durchgewunken werden dürfen. Aber wenn der Prüfer mit Augenmaß seinen Job erledigt, dann kann er erkennen, ob an so einer Karre nur das nötigste gemacht wird (und manchmal nicht nur das), oder ob der Halter zusieht, dass die Karre die Reparaturen und Wartungen erhält, die erforderlich sind. Bei der HU beim Audi vor zwei Monaten war das jedenfalls der Fall. Der Prüfer hat sogar noch explizit erwähnt, dass er eine Menge erfolgte Reparaturen sehen konnte. Ich kann mir vorstellen, dass man dann bei einer Prüfung den Ermessensspielraum zugunsten des Halters ausnutzt, als wenn die Karre jehrelang keine Werkstatt mehr gesehen hat.

Gruß
Meschi

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#18

#17: Das mit den Federn als Hinweis ist normal, er kann angerostete nicht als Mangel aufschreiben, der nächste würde sich dann da drüber beschweren, und ich habe schon Federn gesehen welche vor 10 Jahren angerostet waren und immer noch völlig intakt sind --> Erfahrungswerte

Das mit der Mindestabbremsung errechnet doch das Programm der Prüforganisation, im System werden ja vorab sämtliche Daten zum Fahrzeug eingegeben, und das HU Adapter bzw. Handy per Wlan mit dem Bremsenprpüfstand verbunden und die Daten direkt übertragen, so das der Prüfer eigendlich keinen Spielraum hat.

„Mein“ Dekra Prüfer bremst wenn die nötige Mindestabbremsung nicht erreicht wurde, einfach nochmal so das es in der Regel dann passt wenn nichts im Argen ist, so wie hier wo man knapp drunter liegt, so kann man auch knapp über den geforderten Werten liegen

Man muss eben unterscheiden zwischen Prüfern mit Prüfroutine welche auch ältere Fahrzeuge kennen und dementsprechend handeln und Jungspunden welche keine große Praxiserfahrung haben und zusätzlich noch vom RP als Aufsichtsbehörde und von z.B der Dekra intern verängstigt werden blos keine Fehler zu machen

#19

#16

Moin,
genau so läuft es mit dem Mitarbeiter von KÜS der normalerweise die Abnahmen dürchführt, sach und fachlich korrekt für er die Abnahme durch, sagt was gut oder schlecht ist.

Genau wie du sehe ich den Wagen durch und repariere das was ich kann selbst oder bringe es in die Werkstatt.

Abgedampfte Motoren sind mir immer verdächtig, egal bei Gebrauchtwagenkauf oder beim TÜV.

Ich war gestern beim Opel Annahmemeister der die TÜV Abnahme betreut, na ja.

Also der „Dekra Mann hat das sagen“, die Wagen werden weder vor noch danach von ihm begutachtet… Nochmal na ja.

Mit den „mangelhaften“ Bremswerten konfrontiert (die zu einem bestandenen vorh. Tüvbericht nur 0,3% Abweichung hatten) meinte er das jetzt mit einem Dongel ausgelelesen wird und die Werte vorher nur abgelesen worden sind.

Er war sehr unsicher, eine Erklärung warum teilweise „schlechtere Bremswerte in der Vergangenheit“ positiv abgenommen wurden konnte er nicht liefern. Das Gespräch war ihm sehr unangenehm, er konnte mir z.b. auch nicht sagen was ich denn bezgl. Bremsen „reparieren“ soll um bessere Werte zu erreichen. Auch könnte er sich bei DEKRA Mann nicht beschweren, das sollte ich machen.

Ich habe die Bremsleitungen mit Schmiegelleinen entrostet und mit durchsichtigem Corroschutz eingesprüht. Ich warte bis der KÜS Mitarbeiter wieder im Dienst ist und werde bei der Abnahme dabei sein. Ich bin mir sicher von ihm werde ich korrekte Antworten bekommen, mit dem Dekra Mitarbeiter möchte ich nicht sprechen oder erklären in welcher Seitentasche Verbandskasten und die 4 Warnwesten liegen.

Danke für eure Erfahrungen und Tips!