Sharan Motorproblem AYL - Ölkreislauf verstopft, Schwarze ablagerungen

Moin, Moin,

nach langer Ruhephase wende mich mal wieder an das Forum. Mein Sharan V6 BJ. 2009 hat neulich einfach den Dienst verweigert. Verdacht war der Klassiker bei diesem Auto: „Steuerkette“. Aber vor kurzem hatte ich noch die MWB für die Nockenwellenverstellung geprüft und es war alles OK: (-)4.0.

Dann sprang er eines morgens noch an, konnte den Leerlauf aber nicht mehr halten und ging einfach wieder aus. Also ADAC usw…

Die erste Werkstatt hat nur den Fehlerspeicher ausgelesen und kam zur Diagnose: Kette gelängt und auf einem Nockenwellentrieb über gesprungen: 30° auf der Einlassseite (ca zwei Zähne). Geschätzt ca. 2.500 Euro für den Steuerkettenwechsel mit Zubehör (inkl. Versteller).

Da die Diagnose zu unplausibel ist, habe ich mir über Bekannte (es kennt Jemand der einen kennt) einen Kfz-Meister gesucht der Ahnung von dem Thema hat.
Das Ergebnis ist nun, dass der Motor im Ölkreislauf verstopft ist mit alten harten Ablagerungen (Ölkohle?) die das Pumpensieb komplett verstopft hat und damit nicht mehr ausreichend Öl gefördert wurde. Zusätzlich ist im Kurbelwellenversteller für die Einlassseite wohl gar kein Öl mehr angekommen, denn diese lässt sich mit Spiel in der Verstellung bewegen.

Ich hab den Wagen vor 5 Jahren gekauft und Ölwechsel machen lassen. Das Problem muss also schon vorher entstanden sein. Leider werde ich das dem VW-Händler nicht beweisen können.

Nun stehe ich vor dem Problem, dass der Motor so wohl nicht mehr regenerierbar ist, da bei einer Motorwäsche wohl nicht sichergestellt werden kann, dass wirklich alle Kanäle und Ventile von dem alte Schmodder befreit werden können.
Daher wird mit nun zu einem Austauschmotor geraten, der statt meinem eingebaut wird.

Sehr schaden, zumal meiner erst 137tkm gelaufen hat. Solche Probleme sollten wohl nur bei längeren Laufzeiten auftreten.

Meine Frage an die Spezis hier im Forum. Würdet ihr die Spülung des Motors in Kauf nehmen oder auch gleich zum Austauschmotor raten?

Ach ja, angeblich sind die Kettenspanner für den V®6 bei VW ohne Ersatz gestrichen. Man bekommt also keine neuen Ersatzteile mehr. Hat jemand ähnliche Erfahrungen?

Gruß und Danke für Antworten

#1

Man muss nicht teuere Teile bei VW kaufen, das Zeugs gibts ja auch anderweitig, der ARZ hats auch, Motor raus und zerlegen geht auch, eben je nach dem was es als Alternative gerade gibt.Wenn man Zeit hat kann man auch spülen/einwircken versuchen.

#2

Du meinst, dass der Nockenwellenversteller vom ARZ und AYL gleich sind? Hast Du das schon selber gemacht?
Gruß ruebow

#3

Beim 2V / VR6 geht eine dünne Ölbohrung durch den Motor zum Kettenspanner, das dürfte das Hauptproblem sein.

Ein Versteller ohne Öl dürfte eigentlich „nur“ Leistungsverlust bewirken.

#4

Bin jetzt etwas verwirrt: reden wir von den Nockenwellenverstellern oder den Kettenspannern oder noch was anderem?

#5

Moin,

hier tut sich ja was. Das ist schön.

Ein Update zu der Geschichte:
Nach langer Überlegung und dem Einholen von dem Rat anderer Profis und auch Tunern die den Motor kennen, habe ich mich mit dem Bekannten entschieden einen anderen Motor in den Wagen einzubauen. Wir haben über ein großes und bekanntes Portal einen gebrauchten Motor aus einem Golf gefunden, der zwar 3 Jahre älter ist aber dafür weniger Laufleistung hat. Mein bekannter hat sich netterweise auf den Weg in das Ruhrgebiet gemacht um den Motor vor Ort unter Augenschein zu nehmen und hat ihn dann mitgenommen.
Alle original Anbauteile aus meinem AYL wurden an den Motor umgebaut. Nur die Ölwanne vom anderen Block wurde durch meine getauscht, da die andere leider ein Loch hatte. Dazu musste der Bekannte die alten Ablagerungen aus der Wanne „kratzen“.

Beim zerlegen meines Motors wurde sichtbar, dass nicht nur der Nockenwellenversteller (und nicht wie in meinem ersten Thread fälschlich als Kurbelwellenversteller bezeichnet) kein Öl mehr bekommen hat, sondern auch die Gleitschienen für die obere Kette deutlich unter dem Ölmangel gelitten haben. Eine Schiene vom Spanner war sogar schon angebrochen. Vermutlich weil die Kette anfing zu „arbeiten“ (noch keine Schlagen, aber enorme kräfte), wenn sie auf Grund des fehlenden Öldrucks nicht mehr ordentlich gespannt wurde.
Eine Längung der Kette selbst konnten wir nicht feststellen. D.h. meine Messergebnisse vor dem Ausfall waren richtig!

Natürlich ist in dem getauschten Motor ein alte Kette drinnen gewesen die überhaupt nicht mehr den Vorgaben entsprach (Zitat: „Damit konntest du Seilspringen machen“). Daher wurde die obere Kette mit allen Gleitschienen und dem Kettenspanner erneuert. Die Teile stammen nun aus einem Set das eben nicht über den Hersteller besorgt wurde. Hoffe das die Qualität ausreicht um ein paar Jahre damit zu fahren.

Kurz vor Weihnachten habe ich meinen Wagen abgeholt und er läuft richtig gut. Er schnurrt wie er es früher nie getan hat und der Verbrauch ist auch um fast zwei Liter auf 100km gesunken (jetzt bei 12,5L/100km im Stadtverkehr).

ZU #3:
Es handelt sich um den AYL mit 4 Ventilen pro Zylinder (V6 24V)
Leistungsverlust war spürbar. Besonders im Vergleich mit jetzt, aber das hat sich ja vorher schleichend abgespielt. Aufgefallen war mir der hohe Verbrauch mit 13,9 Liter/100km (in der Stadt auch eher 14,5)

zu #4:
Jup, mein Fehler. Es geht um die Nockenwellenversteller.

Der eine von den zweien war laut meinem Bekannten komplett ohne Öl, so dass er ihn von Hand im eingebauten Zustand verstellen konnte. Dabei hat die Verstellung an die Grenzen geschlagen, so dass im STG ja auch der Fehler von der Werkstatt erkannt wurde. Nur das eben keine Längung der Kette vorlag und sie auch noch nicht übergesprungen war. Auch an der Nockenwelle und den Nocken selbst sind die Spuren des Ölmangel zu erkennen.

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#6

Meiner ließ sich auch von Hand bewegen, ich glaube, das lag aber nicht an Ölmangel. Den inneren Aufbau sieht man ganz gut hier
www.youtube.com/watch?v=o7tpdjsu-po .
Mir wurde gesagt, dass im (öl)drucklosen Zustand (Motor aus) der Stift eingerastet sein muss. Damit ist bei Motorstart dass Zahnrad fest. Wenn der Öldruck aufgebaut wird, dann wird der Stift beiseite gedrückt, und die Ölkammern können für das Verstellen entsprechend gefüllt werden.
Bei Dir kann der Schaden am Stift natürlich durch Ölmangel entstanden sein.
Gruß ruebow

#7

Also den ganzen Motor zu kaufen, hat jetzt etwa soviel gekostet wie allein zwei komplette Versteller. Kettensatz, div. Dichtungen und Verbrauchsmaterialien kamen eh noch dazu.
Dann wäre für den alten Motor auf jeden Fall noch die Spülung dazugekommen.
Damit bin ich also günstiger weggekommen durch den Kauf des anderen.
Klar war ein Risiko dabei, aber ebenso kann keiner garantieren dass der alte Motor wieder gelaufen wäre.
Es hat sich auch schon als praktisch erwiesen einen zweiten Motor liegen zu haben, da jetzt der Klopfsensor 1 ein schwaches Signal lieferte. Da konnten wir einfach den Sensor austauschen.

#8

Zu Aufbau und Funktion der Nockenwellenverstellung ist mir noch das SSP 246 in die Hände gefallen:
z.B. hier
www.motor-talk.de/forum/aktion/Attachment.html?attachmentId=663046
Gruß ruebow

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