Reifen reparieren bzw. flicken lassen

Ich habe mal geschaut, welche Beiträge es hier zu diesen Thema gibt. Auf die Schnelle hab ich aber nur ältere Beiträge (vor 2008) gefunden. Allerdings hat es dazu wohl ab 2008 eine Änderung ergeben.

Hintergrund:
Ich kann mich kaum noch erinnern, wann ich vor dem Maxe den letzten Reifenschäden hatte. Jetzt mit dem Maxe hat es mich schon zum zweiten Mal erwischt.
Nachdem ich gleich im ersten Winter hinten links einen Nagel im quasi nagelneuen Reifen hatte (erst ca. 2.000 Km runter) und dieser getauscht werden musste (der steckte genau im Übergang Flanke/Lauffläche), meldete diesmal die RDK erneut zu geringen Luftdruck, wieder hinten links. Diesmal habe ich mir ne dicke Schraube eingefahren, zum Glück diesmal auf der Lauffläche.

Fast hätten die den Reifen nicht geflickt, denn lt. Gesetz dürfen die angeblich nur Reifen mit Geschwindigkeitsindex bis max. 210 km/h flicken und ich hab V drauf. Erst nach Blick in den Zulassungsschein (eingetragene Höchstgeschwindigkeit: 202 km/h) haben sie den Reifen geflickt.

Allerdings scheint diese Aussage aber veraltet zu sein, zumindest nach meinen heute durchgeführten Recherchen. Laut § 36 StVO i.V.m. der „Richtlinie für die Instandsetzung von Luftreifen“ (Bundesverkehrsblatt Dokument B 3620) sind seit dem 01.06.2008 keinerlei Einschränkungen zum Geschwindigkeitsindex des Reifens mehr aufgeführt; es können also auch ZR-Reifen repariert werden!
Natürlich sind weiterhin gewissen Voraussetzungen für die Reparatur zu beachten (z.B. darf der Fremdkörper nicht in der Reifenflanke stecken).

Man bin ich froh, dass ich damals das RDK mit dazu bestellt habe! So auf Anhieb wäre mir der Platten nicht aufgefallen. Für mich persönlich war diese Investition sinnvoll und ich finde es auch gut, dass die RDK zur für Neuwagen zur Pflichtausrüstung gehört.

Welche Erfahrungen habt ihr denn damit gemacht?

#1

Meine Dunlop Sport Maxx wurden auch schon geflickt.
Seinerzeit hatte ich nach dem Besuch bei ATU eine dicke Schraube drin.
Die haben natürlich jede Verantwortung abgelehnt und wollten mir sofort einen Neuen montieren, weil Vulkanisieren nicht gehen würde.

Ich bin dann zum Fachmann gefahren, der den Reifen ohne lange Diskussionen geflickt hat.

#2

Ich hab’ jedes Jahr mal 'nen Platten. (Das 5te Rad am Wagen ist wichtig!)

Geflickt wurde bisher nie. Entweder waren es Kleinigkeiten (neues Ventil) oder der Gummi war ordentlich ramponiert und Reparatur ausgeschlossen.

Lieben Gruß

#3

Das ist sehr inkonsequent,weil 1.) könnte der Reifen auf einem schnelleren Fahrzeug landen und 2.)sind bei eingertagener v-max von 202 km/h V-Reifen erforderlich. Bei 201 würde H-Reifen genügen.

Ich hatte bei meinem mal vorne im W-Reifen hinterher 3-5 Stopfen und das hat alles bis zur Abfahrgrenze gehalten.

Laut Stv(z)o gibts afaik keine Geschwindigkeitsbegrenzung zum Reifenflicken, grösstes Hindernis ist halt die Haftungsfrage, weil der Kunde der heute Stein und Bein schwört maximal 120 zu fahren morgen mit seinem Anwalt droht, weil der V-Reifen bei 240 geplatzt ist und einen Totalschaden verursacht hat…

Wohl dem Reifenflicker, der dann dem Richter nachweisen kann, das er den reifen röntgenologisch undundund überprüft hat.

#4

Zuerst dazu: ein Reifen darf maximal 1 mal geflickt werden. Dazu bedarf es keiner Diskussion. Alles andere ist grob Fahrlässig und nicht ohne Grund verboten.

Zu #0 Ein V-Reifen (sogar bis zum Z-Reifen) darf innerhalb der Lauffläche bis zu einer Lochgröße von 3mm vulkanisiert werden. Die „Billigschnellstopfenlösung“ ist nicht erlaubt.
Ich würde empfehlen das du dir eine Firma suchst die den Reifen ordentlich (heiß) vulkanisiert und du hast keine Probleme. Im Normalfall sind die Löcher selten größer wie 3mm und viele Betriebe flicken bis zur Lochgröße von 6 mm. Offensichtlich ist aber deine Firma nicht dazu gewillt (klar, neuer Reifen verkaufen ist besser) oder kann einfach nicht (heiß) vulkanisieren.

#5

#4 hast du dazu eine Quellenangabe???

#6

#3
Da gebe ich dir recht, es war inkonsequent. Allerdings war ich letztlich nur froh darum, dass sie überhaupt geflickt haben und ich keinen neuen Reifen habe kaufen müssen (ich warte eh drauf, dass der Satz unten ist, dann kommt ein ganzer neuer Satz drauf, aber anderer Hersteller).
Was mich aber etwas ärgert ist, dass es diese Diskussion nicht gebraucht hätte, denn sie haben mir (meines Erachtens) eine veraltete Gesetzeslage als aktuell verkauft.

#4
Nach welcher Methode sie letztlich geflickt haben, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich gehe aber mal davon aus, dass sie den Reifen von der Felge genommen und dann von innen einen Flicken vulkanisiert haben. Darauf schließe ich zumindest laut den Aussagen der Büromitarbeiterin hinsichtlich des weiteren Ablaufs. In die Werkstatt durfte ich nicht (ist ja meistens so), ich konnte nur durch das Glasfenster mein Wagen sehen wie das Rad runter und später wieder drauf kam.

Diese Schnellstopfen hab ich übrigens vor fast 30 Jahren in meiner Ausbildung verwendet. Später hab ich mir sogar einen solchen Satz zum Selberflicken aus den USA mitgebracht. Dr ist aber vor ein paar Jahren in den Müll gewandert ohne jemals benutzt worden zu sein. 8)

#7

#5 Habe ich auf die Schnelle leider nicht, Das wurde allerdings bei der Ausbildung immer wieder erwähnt und es wurde ständig darauf hingewiesen. Speziell bei der Beurteilung der Reparaturwürdigkeit.
Letzten Endes ist aber die Ausschlaggebende Situation so das der Reparateur vollständig für den Zustand des Reifens haften muss. Ich persönlich würde einen vorgeschädigten Reifen oder einen Mehrfachschaden ablehnen, da ich nicht beurteilen kann wie sorgfältig die vorherige Reparatur ausgeführt wurde. Wenn ich den dann repariere geht die Haftung komplett an mich über (nee - danke).

#6 Du kannst aus der Dauer der Reparatur darauf kommen. Eine „Stopfenreparatur“ dauert ca. 30 Minuten, eine Heißvulkanisierung dauert ca. 1 Stunde. Bei dir wäre eine Stopfenreparatur möglich und ich vermute mal das sie das auch gemacht haben. Heißvulkanisieren ist in den Werkstätten etwas unbeliebt weil relativ lange eine Bühne blockiert ist ohne das Arbeitszeit anfällt (solange der Reifen erhitzt wird).

#8

Wobei fuer eine Stopfenreparatur manchmal nichtmal das Rad demontiert wird …

#9

#8
:kratz: Wie soll das funktionieren? :-/
Eine Reifendemontage ohne das Rad vom Fahrzeug abzunehmen?

#10

Eine Demontage ist nicht notwendig. Die Reparatue erfolgt von aussen nach innen, siehe hier: www.louis.de/_30d131df9bf89c62c25a3a69d9aa4ad0b5/index.php?topic=artnr_gr&artnr_gr=10032077

und hier: cdnxl1.louis.de/shop/zusatz/anl/10032076-77_ANL_D_12.pdf

#11

#10
Da steht aber:
„Das Pannenset ermöglicht keine dauerhafte Reparatur des Reifens, sondern nur dessen Abdichtung für eine kurze Fahrt (max. 10km) ohne Sozius, Gepäck oder ähnliche Belastung mit einer dem Schaden entsprechend stark reduzierten Geschwindigkeit (max. 50km/h) zur nächtgelegenen Fachwerkstatt, wo der schadhafte Reifen begutachtet und repariert bzw. ausgewechselt werden muss.“

Ich kenne bisher nur diese Art. reifen-flickzeug.de/webshop/Reifenreparatur-Minicombi-A3-Werkstattssortiment Die halten dauerhaft, werden aber von innen angebracht.

#12

Deine Bedenken sind vollkommen richtig, aber genaue Vorschrften gibts hierzu halt nicht so wirklich

www.adac.de/infotestrat/reifen/profil-kauf-und-montage/Reifenreparatur/

www.ebay.de/itm/MAWEK-Reifenreparatursatz-Reifenreparatur-Set-Starterset-PKW-/251513897786?pt=DE_Autoteile&hash=item3a8f65833a

#13

#8 und #10 Eine Demontage ist zwingend vorgeschrieben. Der Reparateur muß den Reifen beurteilen (z.B. Karkassenbruch) und das geht nicht mit aufgezogenem Reifen. Siehe hier: www.rei-pa.com/pdf/flyer/Richtlinie-Instandsetzung-von-Luftreifen.pdf unter Punkt 3.

#14

Zudem wird bei Hardy 55 's ersten Link unter „»Kundenbewertungen lesen (Insgesamt 3)“ von einem Mopedfahrer berichtet das er 9000 Km damit gefahren ist und sogar 2 Löcher im Reifen geflickt hat.

Den Reifendruck sollte man eh alle 4 Wochen prüfen.

Gruß
Rabbit, der auch nur positive Erfahrungen mit dem Flicken OHNE Demontage am Auto gemacht hat ( nur die Werkstätten verdienen daran nichts mehr weils nur 10 Minuten dauert)

#15

#12 Der Gesetzgeber sagt bis zu einer Lochgröße von 6 mm. Unklar ist ob das für ein Loch oder als Gesamtgröße zu sehen ist. Ich persönlich möchte nicht derjenige sein der das vor Gericht klären muss.

#14 3 Kundenbewertungen sagen natürlich alles aus :frowning: Zitat von der Webseite:

HINWEIS: Reifenpannen-Sets und -Sprays dienen ausschließlich zur Notreparatur des Reifens und einer kurzen Fahrt mit entsprechend stark reduzierter Geschwindigkeit zur nächsten Fachwerksatt!

Wie ich schon in #13 sagte - eine Demontage ist zwingend vorgeschrieben und wer das anders macht handelt in meinen Augen grob Fahrlässig mit seiner Gesundheit und der Gesundheit seiner Mitmenschen. Einen Karkassenbruch kannst du von aussen zu 90% nicht sehen und wer dann sowas „blind“ mit Stopfen repariert riskiert einen Reifenplatzer und dem Reparateur wünsche ich dann viel Spaß wenn es dabei zu Personenschäden kommt.

#16

@ #13 + #15 irgendwie bis jetzt nur unbewiesene Behauptungen ohne Quellenangabe. BITTE poste die HEUTE gültige gesetzliche Grundlage für deine Ausführungen und nicht was dir in der Ausbildung beigebracht wurde!

Gerade im Bereifungsbereich hat sich in den letzten Jahren viel geändert.Ein gutes Beispiel ist beispielsweise, daß bei Traglast und Geschwindigkeit nicht mehr unbedingt das gilt was als Bereifung eingertagen ist.

#17

Ich klinke mich mal ein. Ich arbeite seit ca. einem halben JAhr in einer Reifenfachwerkstatt, die wirklich nur Reifen machen. Also auch jegliche Art der Reparatur.

Der Meister ist einer der besten seines Fachs (kann dafür gerne Quellennachweise geben) und das was man in der Ausbildung zum KfZ-Mechaniker/Mechatroniker zum Thema Reifen lernt, ist ein Witz.

Ein Stopfen in den Reifen ist eigentlich als Notlösung gedacht, aber bei fachmännischer Durchführung, d.h. z.B. dass der Stopfen nicht trocken eingedrückt wird, hält der bis zur Verschleißgrenze des Reifens. Nur die meisten Werkstätten, falls die es überhaupt durchführen, machen es schnellschnell, und dass ist es wirklich nur eine Notlösung. Wir haben genügend Fälle, wo der Stopfen einer anderen Werkstatt wieder raus muss, und dann wird wirklich fachmännisch von innen repariert.

Unsere Firma handelt mit Gebrauchtreifen, wobei mind. jeder zweite Reifen repariert wird. Wir haben sehr viele Porsche-, BMW-, Mercedes- und Audikunden, die einfach die Neupreise nicht zahlen wollen oder oft auch nur einen Reifen ersetzt haben wollen (was die meisten Betriebe nicht können, weil sie komischerweise genau diesen Reifen nicht da haben und zwei Andere montieren müssen).

Es muss übrigens nicht immer heiß repariert werden und eine Lochgrüöße bis 6mm. www.repwiki.de/index.php/Reifendefekt_reparieren
Eine Mehrfachreparatur ist natürlich auch nicht optimal, aber durchaus machbar.
Bei Zweifel kann gerne bei uns in der Firma vorbeigeschaut werden.

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#18

Die Reifenreparatur vom Hardy 55 's Link und die die ich kenne werden auch nicht trocken von außen eingepresst.

Das Loch wird mit der Reibeaale gesäubert/angeraut.

Dann wird das Mitelchen aus der Tube auf das Loch und dem Dichtfaden aufgebracht, der Dichtfaden wird als Schlaufe in den Reifen durch das Loch rein gedrückt.

Wenn das richtig gemacht wurde quillt die Schlaufe im inneren des Reifens wie ein Pfropf/ Stopfen auf und hält für die Ewigkeit.

Wenn Ihr das alle so kritisch seht dürfte es auch keine runderneuerten Reifen mehr geben, da man dabei mit bis zu 4 unterschiedlichen ( Ur-)Altkarrkassen rum fährt die unter GARANTIE nicht alle vorher geröntgt werden/ wurden.
NUR bei/ von runderneuerten Reifen kenne ich Reifenplatzer und Karkassenschäden.

Gruß

Rabbit

#19

Kauft bloß keine runderneuerten Reifen! Bei Flugzeugen und LKW funktioniert alles prima, aber bei PKW-Reifen fabrizieren die nur Müll. Dann doch lieber China-Knaller kaufen (Vorsicht: Ironie!).

Die Methode von Rabbit ist korrekt.

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