Ölwechsel beim S-MAX/Galaxy TDCi ab 2015

1. Vorwort
Die Erfahrung hat gezeigt, dass viele Forianer zwar regelmäßig um Rat bei der Fehleranalyse bitten, es sich dann aber doch nicht zutrauen, selbst schrauben. Die Hemmschwelle, die obere und die untere Motorverkleidung abzubauen, scheint ziemlich hoch zu sein. Als Einstieg für S-Max/Galaxy MK2 Besitzer habe ich hier den Ölwechsel Schritt für Schritt beschrieben. Auch für den Ölwechsel wird eine Grundausstattung an Werkzeug benötigt, aber diese amortisiert sich schon beim 1. Ölwechsel.

Der S-Max TDCi ab 2015 benötigt laut Serviceplan alle 30.000km bzw. alle 2 Jahre einen Öl- und Ölfilterwechsel, je nachdem was zuerst eintritt. Beim Dieselmotor ist der Rußeintrag in das Motoröl offensichtlich. Das Motoröl färbt sich schon nach kurzer Laufzeit pechschwarz. Da ein höherer Rußgehalt im Motoröl zu höherem Verschleiß im Motor führt, wechsele ich das Öl und den Filter bereits alle 15.000 km und hoffe so den Verschleiß insbesondere in der Turbo-Lagerung zu reduzieren. Das Motoröl öfter zu wechseln ist meine persönliche Entscheidung. Hinweise, dass der Motor bzw. Turbo dadurch länger hält habe ich nicht. Von Ford freigegebens Motoröl von einem deutschen Herstellen kostet momentan etwa 9 Euro pro Liter, also etwa 55 Euro insgesamt. Der Filter von bekannten Markenherstellern kostet etwa 10 Euro.

2.Benötigtes Werkzeug

  • Auffahrrampen bzw. Hebebühne
  • Ölauffangwanne oder große Kunsstoffschüssel
  • Plane zum Unterlegen, denn ein paar Tropfen gehen immer vorbei
  • Kunststofftrichter zum Einfüllen des Altöls in das leere Ölgebinde und zum Einfüllen des neuen Motoröls (auf Sauberkeit achten!)
  • Einmalhandschuhe
  • Torx TX30, ggf. Akkuschrauber
  • Ölfilterschlüssel mit 12 Rillen (Wird oft für Ölfilter von BMW Motorrad R1200GS angeboten)
  • Flacher Schraubendreher
  • Lappen oder besser Papiertücher

3. Benötigtes Öl und Ölfilter

  • 6l Motoröl, das der Freigabe von Ford WSS-M2C 950-A entspricht. Das ist ein 0W-30 ist wie zB. Liqui Moly Special Tec F 0W-30 oder CASTROL Magnatec, Stop-Start D Motoröl 0W-30
  • passender Ölfilter z.B. Ford 2 193 141, Mann W7043, Mahle OC1292

4. Vorbereitung

  • Auffahrrampen auf festem und ebenen Grund vor die Vorderräder stellen und Fahrzeug hinauffahren.
  • Die untere Motorabdeckung abschrauben. Dazu müssen zunächst 11 Torx 30 Schrauben gelöst werden und zwei Kunststoffclipse. Am einfachsten verwendet man zum Lösen der 11 Schrauben einen kleinen Akkuschrauber.

Dann die 2 Clipse wie abgebildet mit einem Flachschraubendreher öffnen und die Motorabdeckung entfernen.

Gegenüber der Motorabdeckung vom SGA1/2 ist die Abdeckung federleicht, nicht sperrig und muss auch nirgendwo eingehakt werden.

5. Ölwechsel
Die Ölwanne besteht beim Motor aus schwarzem Kunststoff. Eine klassische Ölablaßschraube sucht man vergebens. Stattdessen gibt es einen mit einem Splint gesicherten Kunststoffstopfen.

Nachdem man den Sicherungssplint herausgezogen hat, kann man den Stopfen um 90° gegen den Uhrzeigersinndrehen und dann nach unten herausziehen. Ich habe den Steg des Stopfens seitlich mit einer Kombizange angefasst, damit mir der Ölschwall nicht über die Hände läuft.

Ich habe mir angewöhnt, nach dem Ablassen des Motoröls den Motor für 2-3 Sekunden zu starten. Damit erreiche ich, dass weniger Öl aus der Galerie herausläuft, wenn ich den Ölfilter herausschraube… Wenn man den Motor länger laufen lässt, erzeugt man einen Motorschaden aufgrund von Mangelschmierung, also Vorsicht! Nach dem Austropfen des Öls kann man nun den Stopfen wieder eindrücken. Die Zwei Nasen am Ölablassstopfen passen in zwei seitliche Aussparrungen im Loch. Nun den Stopfen um 90° im Uhrzeigersinn drehen, bis er fühlbar einrastet und mit dem Splint sichern. Wenn man alles richtig gemacht hat, bildet der Steg des Stopfens mit zwei kleinen Pfeilen auf der Ölwanne eine Linie.

Es überrascht mich, dass PSA/Ford neue Lösungen für Ölwanne und Ölablaßschraube gefunden haben, aber nach wie vor den konventionellen Blech-Ölfilter verwenden, der auch noch nach unten weggeschraubt wird. Da um den Ölfilter herum nicht allzu viel Platz hat, macht die Anschaffung eines Filterschlüssels Sinn. Damit geht das Abschrauben des Filters sicherlich einfacher als mit einem Bandwerkzeug.

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Vor dem Einschrauben des neuen Filters daran denken, die Dichtung leicht einzuölen.

Dann den Ölfilter von Hand (ganz ohne Werkzeug) fest anziehen.

Nun im ersten Schritt ca 5,7l Motoröl einfüllen. Ich benutze dazu immer einen Trichter.


Den Motor laufen lassen und auf Dichtheit insbesondere an Ölablaßstopfen und Ölfilter prüfen. Danach den Ölstand am Peilstab kontrollieren und evtl. Öl nachfüllen.

Den Ölwechsel auf einem Aufkleber und/oder im Serviceheft vermerken. Die untere Motorabdeckung wieder anbringen. Das Öl aus der Auffangwanne mit dem Trichter in das jetzt leere Ölgebinde umfüllen und zum Ölhändler zur Entsorgung zurückbringen (Zahlungsbeleg nicht vergessen).

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