Guten Tag,
nach einigen erfolgreichen Reparaturen und Lesen vieler wertvoller Beiträge in diesem Forum hab ich nun ein Problem und bitte um Mithilfe.
Leider hat sich bei meinem AUY Motor (1.9l PD) die ZKD verabschiedet. Dies hat sich einige Zeit lang angekündigt durch leichten Kühlmittelverlust, Druck im Kühlsystem auch bei kaltem Motor etc etc. wie schon oft in einigen Threads beschrieben. Irgendwann war das Kuehlmittel komplett weg und brauner Schaum am Öleinfulldeckel. Soweit so Schlecht.
ZK demontiert mithilfe der sehr guten Beiträge hier zu dem Thema, der Riss in der Zylinderkopfdichtung ist sichtbar aber nicht dominant. Laut Zylinderschleiferei Mitarbeitern aber schon vorhanden.
ZK komplett zerlegt, abdrücken lassen, ist O.K., planen lassen, Nockenwelle auf Schlag geprüft, ist O.K., ZK zusammengebaut, laut VAG Anleitung, alle Schrauben erneuert, wie vorgeschrieben, kosten viel Geld da nur original erhältlich (oder???).
Die Nockenwellenlagerschalen waren stark abgenutzt, auch erneuert, kosten auch viel Geld. Ventile eingebaut, Stößel lassen sich leichtgängig drehen und heben. Nockenwelle mit neuen Lagerschalen eingebaut, diese richtig eingesetzt, vorher alles abgeputzt, Laufflächen eingeölt, alle Schrauben mit Drehmomentschlüssel nach Vorschrift angezogen. PD Elemente mit neuen Dichtungen eingebaut.
ZK mit neuer ZKD und neuen ZK Schrauben auf den gereinigten und auf Planheit überprüften Block aufmontiert.
Und jetzt kommt das erste Problem: Die Nockenwelle (also noch ohne Zahnriemen, Kolben in Mittelstellung) lässt sich meiner Meinung nach nur sehr schwergängig drehen. Konkret muss man etwa 60Nm zum losdrehen aufwenden. Wenn sie sich mal ein wenig bewegt wirds leichter. Mir ist klar das einige strenge Federn im Spiel sind aber so einen Widerstand hätte ich nicht erwartet. Die Befürchtung ist ob der Zahnriemen das aushält??? Wer hat damit Erfahrung und kann mir sagen wie streng sich die Nockenwelle mit Ventilen und PD normalerweise drehen lässt. Kann da eine Verschmutzung vorliegen oder ist das ganz normal und nach einer Sekunde Motorlauf mit Schmierung dann problemlos? Zur Probe nochmal die Nockenwellenlager lösen würde ja wieder einen neuen Schraubensatz erfordern…
Das zweite Problem ist folgendes: Beim auseinander montieren ist mir ein kleiner silbrig glänzender Teil (aus Alu?) in einem Schraubenkopf einer ZK Schraube aufgefallen. Ich hab Ihn mir nicht erklären können und mal beiseite gelegt, dann eher darauf vergessen. Durch ein wenig herum stöbern im Internet bin ich auf einem englischsprachigen Turbodiesel Reparatur Forum tatsächlich auf ein Bild dieses kleine Teils von einem VW Passat Motor gestoßen (praktisch der gleiche Motor). Dieses Teil ist in die Schwinghebelkörper als Stopfen für die Ölkanäle eingebaut!!! An jedem Schwinghebel ist links und rechts an den Stirnseiten so ein Stopfen. Und bei mir fehlt genau einer, dieser hat sich eben in den ZK Schraubenkopf verfangen, zum Glück…Angeblich löst sich der Teil ‚occasionally‘…
Das Problem ist nun wie verstopfe ich diesen Ölkanal wieder ordnungsgemäß? Den kleinen Aluzylinder einfach rein pressen wird nicht ausreichend sein wenn er schon mal von selber raus gekommen ist. Wer hat da Erfahrung damit und hat einen kostengünstigen Rat? Den ganzen Schwinghebel austauschen wäre natürlich möglich aber wohl etwas übertrieben. Im Ersatzteilkatalog kommt der Stopfen nicht vor. Ein Gewinde hinein schneiden und eine Schraube statt dem Stopfen setzten??? Ich frage mich auch wie lang dieser Schaden schon bestanden hat und wie es dann mit der Motorschmierung ausschaut wenn an einem Ölkanal die Abdichtung fehlt und dann wohl das Öl in einer Fontäne herausschießt?
Danke schon mal für eure Antworten und dass geduldige Lesen der Geschichte. Falls doch irgendwo durch eine Suchfunktion eine Antwort bereits existiert bitte ich um Nachsicht.