Ich könnte mal etwas Hilfe von den BVK-Besitzern gebrauchen.
Konkret würde mir ein VCDS-Logfile vom Messwertblock 011 (Ladedruck IST/SOLL/VTG%) sehr helfen!
Einfach ein paar km Landstraße… Zwischendurch mal Vollgas im 4ten von 50 auf 100 km/h.
Falls irgendjemand noch sowas (oder ähnlich) auf der Festplatte liegen hat, wäre das wahrscheinlich auch schon ausreichend.
Ich habe da nämlich einen eigenartigen Effekt, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob was kaputt ist oder das ganz normaler Serienzustand sein soll.
Danke und Gruß
Dirk
PS. Ein Vergleich mit dem AUY nützt mir leider nix. Erstens hab ich den selbst und zweitens sieht das Kennfeld der Ladedruckregelung beim AUY weitgehend anders aus.
- Ich gehe im Moment noch davon aus, daß diese heftigen Überschwinger beim Druckaufbau nicht normal sind. Der Effekt ist auch nicht direkt von der Drehzahl abhängig. Das tritt genauso beim Rollen im 6. Gang auf, wenn ich dann Vollgas gebe: Zuerst steigt der Druck für einen Moment viel zu hoch, sackt dann plötzlich ab und braucht danach ca. 7 Sekunden um sich auf den Sollwert zu stabilisieren.
- Man merkt den Moment, in dem der Ladedruck abfällt auch als leichtes Rucken.
- Keinerlei Eintrag im Fehlerspeicher.
- VTG-Gestänge ist 1A leichtgängig. Hab trotzdem nochmal ausgiebige Gymnastik gemacht. Beim händischen Test mit den entsprechenden Drücken (Ansteuerung bei ca. 60-80 %, entspricht -200 bis -300 mbar an der Unterdruckdose) flutscht das VTG-Gestänge auch wie im Bilderbuch ohne jegliches Rucken.
- Druckwandler für VTG getauscht -> Keine Änderung. (Ansteuerdruck auch während der Fahrt mit Manometer gemessen. Passt 100% zu den OBD-Werten.)
- Ladedrucksensor getauscht -> Keine Änderung.
LMM getauscht -> Keine Änderung.
Ich weiß nicht weiter…
PS. Die Kurve oben wurde aufgenommen bei Vollgas im 4. Gang. Einmal von 1000 rpm an hochdrehen.
Luftfilter: Sieht noch ziemlich gut aus… im Februar 2018 (vor 10tKm) neu.
Notlauf: Kein Notlauf… alles gut? Nein!
Ich habe mir in letzter Zeit ja nun einiges an den Motorsteuerung AUY und BVK sehr genau angeschaut (reengineered auf neudeutsch). Daher kann ich eine Sache ganz klar feststellen: Die Logik ist seeehr tolerant was Abweichungen angeht bevor sie einen Eintrag im Fehlerspeicher macht oder in den Notlauf geht. Da kann auch mal ein Teil schon völlig aus der Spezifikation herausgelaufen sein, total klemmen oder was auch immer… so lange es auch nur annähernd ungefähr das tut was es soll, hält die Steuerung das für völlig in Ordnung. Oder andersherum: Bevor der Wagen in den Notlauf geht muss da irgendwas schon wirklich komplett tot sein.
Regelung „etwas lahm“: Ja, das wäre ja auch mein Gedanke dazu. Allerdings irritiert mich dabei noch dieses durchaus spürbare Rucken. Ich glaube, daß das früher nicht da war. Aber ihr wisst ja wie das so ist… wenn man erstmal was entdeckt hat dann wird man diesbezüglich auch viel sensibler.
Wenn ich die Kurven vergleiche fällt mir schonmal auf, daß beide gleichermaßen bei hohen Drehzahlen auf ca. 60% ausregeln. Grundsätzlich scheint das also in Ordnung zu sein. Nur das zeitliche Einregeln ist halt seltsam. Entweder ist der BVK da wirklich softwaremäßig langsamer oder es gibt da noch irgendwo anders eine Verzögerung die ich noch nicht entdeckt habe,
die Kurve vom AUY sieht ja richtig hübsch aus.
Diejenige vom BVK sollte im Idealfall genauso aussehen.
Der Überschwinger dauert ja mindestens eine Sekunde. Das ist viel zu viel.
Erklärbar wäre das natürlich mit einem Hardware-Problem, allerdings fällt mir auch nicht mehr viel ein, was du nicht schon getauscht hättest.
Von der Regelung her scheint der proportionale Anteil falsch (zu klein) zu sein. So etwas lässt sich z.B. durch Verstellen der Schubstange vom der Unterdruckdose erreichen.
Allerdings sieht der dargestellte Verlauf der Druckwandleraussteuerung nicht danach aus.
Software-seitig könnte ich mir z.B. einen defekten Temperatursensor vorstellen, der sich dann auf die Berechnung der Luftmasse auswirkt.
Hattest du nicht zuletzt die AGR am Wickel? Könnte das einen Einfluss haben?
Über die AGR hab ich auch schon nachgedacht. Allerdings ist die bei Vollgas (also in dem oben gezeigten Fall) komplett zu. Nichtsdestotrotz hab ich mangels anderer Ideen auch schon die Kleinlochdichtung wieder entfernt, da die ja zumindest den Einregelzustand der AGR deutlich verschiebt. Hat aber absolut nix geändert.
Temperatur ist auch noch ne Idee, bzw. alle anderen Messgrößen mal genau überprüfen. Wir wissen ja nicht, was genau hier alles Einfluss auf das Kennfeld hat.
Aber wo die Regelkenngrößen (P-Glied) schon ansprichst:
Diese Delle der VTG-Stellgröße bei ca. 2400 rpm nach unten ist perfekt reproduzierbar immer vorhanden. Die lässt sich IMO auch überhaupt nicht durch einen einfachen Ladedruck-VTG-Regelkreis erklären. Da MUSS noch irgendeine andere Einflussgröße reinfunken.
