Kurbelwellensimmerring beim S-Max machen

Hallo,
heute beim Ölwechsel bei meinem S-Max, 2,2L 147Kw Diesel fand ich beim Abnehmen der unteren Motorabdeckung eine ölfeuchte Stelle mit mehreren Tropfen Motoröl an der Trennfuge zwischen Motor und Automatikgetriebe. Die Frage: wie weit darf ich meinen Geldbeutel aufmachen? Ich frage, weil ich nur ungern das unwissende Opfer irgendwelcher Werkstattartisten sein möchte. Wobei ich natürlich weiß, dass es doch einige Unterschiede zwischen dem Freundlichen und z.B. einer freien Werkstatt gibt. Ich weiß auch, dass das nicht so ganz billig wird, da ja das Getriebe raus muss. Auch möchte ich nicht lange zuwarten, weil ich, sobald möglich, öfter mal die Strecke Nordsee - Alpen unter die Räder nehmen will und ungern erleben möchte, dass der Motor unter Abgabe häßlicher Geräusche seine Arbeit einstellt.
Werner

#1

Es gibt keine Dichtung, die 100% dicht ist. Etwas Leckage ist immer vorhanden. Da Öl die unangenehme Eigenschaft hat nicht zu verdunsten, könnte sich die Leckage über einen sehr langen Zeitraum angesammelt haben. Bevor mich hier jemand falsch versteht will ich gleich vorwegschicken, dass ich es für absolut unakzeptabel halte, wenn Motoröl auf die Strasse tropft und so in das Grundwasser gelangt. Zwischen einer leicht schwitzenden Dichtung und messbarem Ölverlust liegen jedoch Welten und in den meisten Fällen Jahre. Du solltest Dir sehr sicher sein, dass das Öl wirklich vom Wellendichtring an der Kurbelwelle stammt. Ich schlage vor das Öl gut abzuwischen und ein Stück Schaumstoff in Motorabdeckung zu kleben. Nach 1000 km kannst Du dann prüfen, wieviel Öl ausgetreten ist und ob der Wellendichtring wirklich undicht ist. Wellendichtringe haben eine Dichtlippe, die langsam verschleisst. Normalerweise wird die Leckage bei zunehmendem Verschleiß dann langsam größer. Es ist nicht zu befürchten, dass der Wellendichtring plötzlich komplett versagt und das ganze Öl ausläuft. Leider ist die Motorabdeckung beim S-Max mit ziemlich vielen Schrauben befestigt. Da sie aber leicht und flach ist, lässt sie sich immer noch besser montieren/demontieren als beim alten Galaxy. Also Ruhe bewahren, ein Motorschaden durch Ölverlust am wellendichtring ist extrem unwahrscheinlich. Aber reparieren lassen, wenn der Galaxy wirklich tropft.

#2

Ich habe einen ähnlichen „Befund“ über 75 TKM „beobachtet“ und habe in der Zeit keine sichtbare Zunahme des Schwitzens/Tropfenbildung festgestellt.
Im Rahmen des PS Wechsels wurde der KW Simmerring (Wellendichtring) erneuert. Werkstätte sagte: Da war eine sichtbare Ölspur von WEDI zu „Kupplungsglocke“.

Häufiger Ölverlust beim MKI (2.0 TDCI) ist auch der WEDI der Nockenwelle (Antrieb der HD-Einspritzpumpe). Schokoli hat dazu mal einen Artikel verfasst.

#3

Vielen Dank erst mal. Und auf die Bremse treten. Die offensichtlich langsame Entwicklung dieses Schadens beruhigt mich. In Ruhe betrachtet: Die Abdeckung ist innen nicht verölt. Damit scheint es schon mal nicht so schlimm zu sein. Größere Mengen hätten sich sicher auf der Abdeckung bemerkbar gemacht. Und dass die Tropfen da hängen: nun ja, Fahrtwind, der die da wegblasen könnte gibt es da nicht. Und nein, meßbaren Ölverbrauch gab es bisher nicht. Und schließlich markiert mein 94er Mustang schon seit 22 Jahren, so lange habe ich ihn, sein Revier, ohne dass eine Veränderung im (kaum meßbaren)Ölverbrauch zu bemerken wäre.
Vielen Dank, dass ihr mich beruhigt habt.
Werner

#4

Mit messbarem Verbrauch hat Ölverlust erstmal nicht viel zu tun, spuck mal solange in einen Eimer bis da ein Liter drin ist…

Solange da keine Ölquelle sprudelt würde ich mich auch nicht verrückt machen solange es keine Sauereien am Boden gibt

#5

Danke erst mal. Puls ist schon wieder unten.
In einen Eimer spucken? Grundsätzlich hast du recht. Mich stören solche Sachen eben. Und Ölflecken auf Beton oder Steinen sind auch blöd.