Mein Alhambra hat seit einigen Monaten ein Kühlmittelverlust-Problem, dass bis vor einiger Zeit auch entspannt mit ca. 0,5l auf 1000 km behoben werden konnte. Seit geraumer Zeit sind es dann doch eher 0,5-1,0l auf 150 km. Die freien Werkstätten, die ich bisher darauf ansprach, meinten unisono, verkauf die Kiste oder du bist mal locker 1500 € los. Beides half mir bisher nicht wirklich weiter, weshalb ich fleißig die Foren nach entsprechenden Beiträgen durch stöberte. Bevor ich diese wiedergebe, kurz mein Stand bis heute:
Bisher war es immer so, dass es im kalten Zustand einen Unterdruck bei hoher Kühlmittel-Temperatur einen Überdruck gab, der das "Rest"Wasser aus dem Ausgleichsbehälter raus drückte. Kühlmittel hat kein Öl und Ölmess-Stab/Öl-Einlauf-Deckel keine gellertartige Substanz, was darauf schließen lässt, dass kein Wasser in den Brennraum gelangt. Hatte mir auch ne Pumpe zum Druck-Testen gekauft. 0,1 bar Verlust in einer Stunde. Leider konnte ich (ohne Abbau der Wanne) nichts sehen. Es kann also auch noch sein, dass irgendwo ein ganz, ganz feiner Haarriss ist.
Letztens auf der Autobahn ist die Kühlmittel Temperatur das erste Mal weit über 90° (*)angestiegen. Die Öltemperatur ging ebenfalls das erste Mal leicht über Normal hinaus. Also raus gefahren, Wasser nachgefüllt und an der nächstmöglichen Abfahrt bei A.T.U. einen passenden Werkzeugkasten gekauft und das Thermostat ausgebaut. Ist an sich kein Akt, wenn man nicht – so wie ich – den Ölmess-Stab abbricht. Einen Propfen in den abgbrochenen Trichter (so der Terminus für dieses Teil, wie mir die Werkstatt sagte) rein und mit Panzertape fixiert – hielt bisher 1200 km. Ist kein nennenswerter Druck drauf. Wenn die Kühlmittellampe erscheint, muss Wasser nachgefüllt werden. Teilweise ist der fette Schlauch zum Kühler (links am Kühler, wenn du davor stehst) kalt gewesen. Der Kühler ebenfalls. Der Zylinderkopf war „sehr warm“. Wasserpumpe funktioniert, jedoch ist der Strahl im Ausgleichsbehälter (links oberhalb des Deckels) nie richtig dolle. Hatte dazu neulich ein Video auf YT angeschaut, da war richtig Druck dahinter.
Mein Zwischenfazit ist: Höchstwahrscheinlich hat das Thermostat nach 14 Jahren die Hufe gehoben. Erste Kühlerstufe funktioniert auch nicht. Die Zweite schon. Dadurch muss der Zylinderkopf zu hohe Temperaturen bekommen haben. ** Ob er sich gehoben hat oder nicht, werde ich prüfen lassen. Scheinbar hat die ZKD einen kleinen Riss, der (interessanter Weise) erst so richtig die Gase nach außen (in den Kühlkreislauf) lässt, wenn der Turbo bei ca. 1800 U/min anspringt. Durch den Überdruck entsteht irgendwo eine Luftblase, die ich bei hohen Wassertemperaturen nicht oder kaum weg bekommen habe. Habe den besagten fetten Schlauch (zwischen Motorblock und Kühler) solange geknetet, bis er wieder warm wurde. Kalt ist es meines Erachtens kein Problem.
Soweit von mir bis heute. Möchte nur vermeiden, dass es anderen ähnlich ergeht und es evtl. NUR am Thermostat liegt. Werde weiter berichten. Falls einer von euch den Rest der Geschichte schon kennt, lass sie mich gern wissen
* Laut einem Beitrag sind die angezeigten 90° nur ein Beruhigungswert für die Besitzer, denn die Anzeige bleibt bis ca. 128° tatsächlicher Temperatur (hat was mit Druck und dem entsprechend höheren Siede/Kochpunkt des Wassers zu tun) auf 90° stehen.
** Die Kühlmittel-Temperaturanzeige misst „leider“ nicht die Temperatur am Zylinderkopf, sonder nur irgendwo zwischendrin. Wenn da nur Luft drin ist, sagt das leider auch wenig aus und der Zylinderkopf wird überhitzen, wenn er kein Wasser mehr abbekommt. Daher auch auf die Öl-Temperatur achten!