Kopfstütze kaputt?

Hallo,
auf der letzten größeren Fahrt fiel auf, dass die Beifahrerkopfstütze Geräusche machte. Eine Prüfung ergab: sie läßt sich etwas nach rechts und links kippen aber nicht mehr nach vorn und hinten verstellen. Außerdem läßt sie sich etwas anheben und runterdrücken, ohne dass sie irgendwo einrastet.
Ein Blick auf die Unterseite ließ auf den ersten Blick keine Möglichkeit erkennen, den Bezug abzunehmen, um an die Innereien zu kommen. Bei meinem Galaxy war auf der Unterseite wenigstens ein Reißverschluß.

Frage: gibt es irgendeine Möglichkeit, an die Innereien der Kopfstütze heranzukommen? Innereien? Die Befestigung an den Streben, mit denen sie im Sitz verankert ist und der Mechanismus zum Kippen.
Werner

#1

Hallo Werner,

bei unserem ehemaligen S-Max von 2006 konnte man den Stoffbezug unten mit sanfter Gewalt auseinanderziehen. Da ist eine Plastikleiste angenäht, die umgeschlagen wird und sich durch die Spannung einhakt. Wie die Streben aus dem Sitz gehen, weiß ich nicht mehr genau, meine aber man hätte irgendwie eine Sperre mit einem flachen Schraubendreher wegdrücken können.

Zu deinem eigentlichen Problem: Wahrscheinlich ist das Innenleben aus Plastik auseinander gebrochen. Hatte ich beim S-Max nacheinander auf beiden Seiten; kommt vermutlich vom hin- und herkippen. Am günstigsten ist es, beim Verwerter oder in der Bucht eine Kopfstütze zu kaufen und den Bezug umzubauen. Konnte damals zwei komplette Kopfstützen für 15,- plus Versand bekommen.

Viele Grüße vom
ELCHJUNG

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#2

Hallo ELCHJUNG,
vielen Dank für die Hinweise, werde ich in den nächsten Tagen probieren.
LG
Werner

#3

So, erledigt. Das Internet hatte keine passende Kopfstütze parat und der Freundliche wollte 235,00€ haben, nee, danke. Also Kopfstütze raus. Dann den von vorne kommenden Bezug mit Kunststoffleiste rauspulen. Neue Flüche gelernt. Dann den von hinten kommenden Bezug mit den beiden Zipfeln außen. Danach die Innereien rausziehen. Das Nylonstück, an dem die Klemmlasche festgeschraubt ist, war abgebrochen und selbst noch einmal durchgebrochen. Alles mit 2-K-Kleber eingeblebt. Danach Lasche aus Metall gefertigt, die nicht nur oben aufliegt, sondern auch an den Seiten runtergeht. Lasche auch mit 2-K-Kleber eigeklebt. An den Seiten jeweils ein kleines Loch gebohrt und alles mit kleinen Schräublein verschraubt, denn der Kleber allein reicht nicht. Die Klemmkraft der Halterung ist zu hoch. Bügel in die Löcher gesteckt und Klemmlasche angebracht und verschraubt. Die Innereien wieder in die Kopfstütze und erst die hintere Lasche mit den beiden äußeren Zipfeln reingepfriemelt. Reihenfolge beachten, da die vordere Lasche durch das Einstecken von der hinteren Lasche gehalten und ausgerichtet wird. Kopfstütze wieder eingesteckt und: funktioniert. Kopfstütze wackelt nicht mehr und läßt sich genauso bewegen, wie die andere. 235,00€ gespart und dem Freundlichen und denjenigen, die für größtenteils Schrott astronomische Preise verlangen, den Finger gezeigt.

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#4

#3: Es wäre toll, wenn Du das für die Nachwelt dokumentieren würdest!
Hast Du vielleicht noch Fotos?

#5

Fotos waren leider das Letzte, an das ich an dem Tag gedacht habe. Aber ich kann die Aktion vielleicht noch ein wenig präzisieren:
Der Bezug hat zwei Enden, die auf der Unterseite zusammentreffen. Von vorne kommt der mit der geraden Kante, während der von hinten kommende Teil zwei Aussparungen für das Gestell hat, mit zwei kleinen Zipfeln an den Außenseiten. Der hintere Teil hataus Nylon eine etwas abgesetzte Kante, die Zipfel jeweils einen kleinen Kunststoffhaken, auf die sich die Nylonschiene des vorderen Teils beim Einstecken stützt. Also: zuerst vorderen Teil rauspolken, aber Vorsicht, den Bezug nicht beschädigen. Die hintere Schiene ist mit mehreren Nubsies an das Innenteil der Kopfstütze geklipst, vorsichtig von den Außenseiten her lösen. Bezug abziehen. Danach hält einer die Kopfstütze fest, während ein anderer an den Beinchen das Innenteil der Kopfstütze herauszieht. Die Beine sind ein U-förmiges Teil, das in der Mitte eine Klemme trägt, die en eine Zunge am Innenteil geschraubt ist. Schraube lösen, Klammer aufbiegen und abziehen. Beinchen rausziehen. Dann entscheidet sich, ob der Bruch der Nylonzunge überhaupt eine Reparatur zuläßt. Auf jeden Fall wird ein reines Verkleben die entstehende Belastung beim Verstellen der Kopfstütze nicht auffangen können. Dazu ist die Klemmkraft zu stark. Ich habe es so gemacht: Bruchteile mit 2K-Kleber zusammenkleben und an der richtigen Position einkleben. Fehlteile wird es nicht geben, da das Material des Innenteils der Kopfstütze nicht bröselt.
Aus z.B. Autoblech jetzt einen Streifen herstellen, der auf jeden Fall auch die Seiten der Befestigungsstelle umfaßt, um die Belastungen aufzunehmen. Der Streifen muß breit genug sein, um das große Befestigungsloch sicher abzudecken. Dazu müssen dann auch die Enden zur Anpassung abgeschrägt werden.
Möglichst weit unten links und rechts das Blech anbohren, damit die Blechzipfel sicher in genügender Entfernung vom Bruch ans Nylon geschraubt werden können. Je nach Gestalt des Bruchs kann man natürlich auch auf der Gegenseite noch ein Blech anbringen, wenn der Bruch zu bröselig ist. Dazu wird man sich aber noch mit der widerspenstigen Blechklammer auseinandersetzen müssen.
Dann noch das Nylon passend anbohren und die Auflageflächen des Blechs satt mit 2K-Kleber einsiffen. Dann das Blech aufsetzen und die Seitenschrauben (mit Unterlegscheiben!) anschrauben. Danach den Bügel einstecken und erst dann die Halteklammer aufsetzen und festschrauben. Kann schon fest sein, aber nicht zu fest, da Nylon auch gerne mal bricht. Dann das gesamte Innenteil in die Kopfstütze stecken und den hinteren Rand einstecken und andrücken. Die Zipfel links und rechts nicht vergessen. Dann den vorderen Rand reinstecken. Dabei stößt die Nylonschiene auf den Absatz des hinteren Randes und sitzt perfekt.
Das war’s.