Einbau einer elektronischen Einparkhilfe (PDC) im SGA 1

Einbau einer PDC

Mit diesem Beitrag wurden Artikel von early und Catman zusammengefasst. Einige Bilder zeigen daher earlys, andere Catmans Fahrzeug.

Dieser Beitrag beschreibt ergänzend zu mavos PDC-Einbauanleitung (click.gif) den Einbau der WAECO MWE-800-4 und Valeo „Beep&Park“.

Die in der Anleitung verwendete Abkürzung PDC steht für Park Distance Control bzw. Einparkhilfe oder Rückfahrwarner.

Beweggründe eine PDC nachzurüsten
Aufgrund der durch die weit oben angesetzte Heckscheibe des Sharans und der damit verbundenen
Unübersichtlichkeit beim Rückwärtseinparken habe ich mich dazu entschlossen eine Einparkhilfe
einzubauen.

Die Einparkhilfe von Waeco und die von Valeo bestehen aus vier Ultraschallsensoren, der Steuerelektronik, der Anzeigeeinheit
(mit vier LEDs und einem Summer) und Einbaumaterial. Der Waeco kostete z. Z. des Einbaus (Frühjahr 2004) 189,-Euro

Es empfiehlt sich, Aufgrund der Genauigkeit der Anlage, eine Anlage mit 4 Sensoren zu nehmen. Der Anlage ist markenabhängig etwas anders aufgebaut, dieser Beitrag deckt dennoch alle Einbauten ab.

Gewählte Sensorpositionen
Es empfiehlt sich, die Sensoren an der eingebauten Stoßstange anzuzeichnen. Dazu klebt man die Stoßstange an diesen Stellen am besten mit Kreppband ab (zum Anzeichnen und zum Vermeiden von Lackschäden).
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Um eine einheitlich Höhe zu erhalten hab ich mir aus 2 Latten eine Lehre gebaut, um genau abmessen zu können.

Höhe der Sensoren ab Straße mit Serienfahrwerk: 47,5cm; Abstand der Sensoren von der Mitte jeweils
nach links und rechts: 22,5cm und 64,5cm

Fertig ausgemessen sieht das Ganze dann so aus:

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Der Einbau
Dann alles auseinanderbauen, dazu das Reserverad des Sharans abnehmen (Schraube im Innenraum),
den hinteren Stoßfänger (komplett) abschrauben, indem jeweils drei Torx-Schrauben im hinteren Radlauf
und insgesamt vier Muttern an den Stoßfängerbefestigungen unterm Fahrzeug gelöst werden:

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Den Stoßfänger habe ich dann noch in seine Einzelteile zerlegt, d.h. den Absorber (Kunststoffteil
hinter der „Stoßfängerhaut“) durch Lösen von elf Torx-Schrauben abgeschraubt.
Die Ultraschallsensoren können nach dem Lackieren in Fahrzeugfarbe (hier Tornadorot) in den Stoßfänger
eingebaut werden.

Für die Löcher im Stoßfänger wird bei der Waeco-Anlage ein 22er Bohrer benötigt! Bei der Valeo-Anlage ist bereits eine Lochfräse beigelegt.

Leider lässt es sich nicht vermeiden auch den Absorber/Grundträger mit Löchern zu „verzieren“. Für die Waeco kann man den 22mm-Bohrer nehmen. Für die Valeo-Anlage wurden mit der Flex Ausschnitte gemacht, da die Schraubverbindungen der Sensoren am Kabelbaum nicht durch die Löcher der mitgelieferten Fräse passen. Also vorher prüfen!


Der Kabelbaum wiederum passte wunderbar in den Grundträger, und musste somit nicht mit Kabelbindern oder ähnlichem fixiert werden.
Dann war Hochzeit der beiden Teile. Ich habe die Schraubverbindungen zusätzlich mit Isolierband abgedichtet, um Korrosion zu vermeiden.

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Nach dem Zusammenbau der Stoßstange hab ich gleich vorbeugend den Rost an den Halterungen entfernt, und mit Rostschutz behandelt. So hatte ich genug Zeit den Anbau vorzubereiten.

Die Kabel werden bei der Waeco-Anlage durch eine Gummitülle (unter dem Laderaumboden) in den Innenraum zum rechten Radkasten verlegt.

Bei der Valeo-Anlage kann man den Kabelbaum in der Mitte des Bodenbleches an der vorbereiteten Stelle nicht durchziehen, weil das sehr kurz gehaltene vorgefertigte Kabel einfach zu kurz war. Also musste eine neue Durchführung her.
Ich entschied mich für die bequemste Stelle unter dem Rücklicht. EDIT: Achtung, wenn es die Kabellänge erlaubt, am besten die Durchführung gleich rechts machen!
Zum Glück hat Valeo dafür auch passend eine dieser Gummidurchführungen beigelegt.

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Achtung: Bohren, entgraten und mit Rostschutz behandeln!

Danach ging es an das Anbauen der Stoßstange. Ruck zuck war sie wieder dran, und ich konnte mit den Verkabeln beginnen. Auch das war dank der „Stromdiebe“ relativ einfach. Nur der Schaltplus vom Rückfahrscheinwerfer war auf der rechten Seite. Ich musste also noch ein Kabel dafür ziehen. Vor dem endgültigem Einbau, noch ein Test, und siehe da, alles funzte einwandfrei.

EDIT: Wenn von dem Display der Anlage auch angezeigt wird, wo in etwa das Hindernis ist (links/rechts/mitte), sollte man prüfen ob die Sensoren nicht getauscht werden müssen. Es gibt Anlagen, wo davon ausgegangen wird, dass die Anzeige vorne montiert wird. Wird diese Anzeige dann an der D-Säule montiert, zeigt sie das Hindernis spiegelverkehrt.

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Schlussendlich noch die ganzen Kabelbäume ordentlich zusammen gebunden und verlegt, und fertig ist es.

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Das Steuergerät wird bei der Waeco-Anlage hinter dem Verbandkasten befestigt (mit dem beiliegenden Klettband).

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Die Anzeigeeinheit ist an der rechten D-Säule untergebracht (vierte Dachstrebe von vorne), so ist sie
beim Rückwärtsrangieren gut zu sehen. Leider hält der mitgelieferte Klebestreifen nicht lange, so dass ich ihn gegen ein Klettband ausgetauscht habe (die kratzende Klettbandseite hält an der D-Säule).

Wieder alles zusammengebaut sieht das dann so aus:

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Fazit für die Valeo-Anlage:

Das Plus:
Die Valeo „Beep&Park“ ist alles in allem eine relativ einfach einzubauende Einparkhilfe. Passendes Zubehör ist alles dabei, und auch die Verarbeitung lässt keine Wünsche offen.
Sie liefert im Betrieb auch gute Messwerte, (Toleranz sehr gering bis 30cm) die vom Display einwandfrei ablesbar sind.

Das Minus:
Die Schraubverbindungen der Sensoren sind größer als die mit gelieferten Sensoren und damit auch unpassend für die originale Lochfräse. Das bedeutet beim einem evtl. Wechsel einen erneuten Abbau der Stoßstange.
Das sehr kurz gehaltene Kabel erfordert zumindest beim SGA 1 ein Bohren in die Karosserie.
Ergänzender Hinweis für die Valeo-Anlage:
Bei der VALEO Anlage dürfen die Ultraschallsensoren nicht lackiert werden. Hierfür bietet Valeo extra Sensoren an die für das Lackieren geeignet sind.
Hintergrund ist das die Sensoren in ihren feinen Gummilagerungen schwingen sollen und der Lack dies verhindern würde. Dadurch kann es zu Fehlfunktionen kommen.

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