Bremskolbenrückdreher

Hallo,
Bei unserem Gali hat sich die Verschleissanzeige für die (hinteren)Bremsbeläge gemeldet.
Dank dem tollen Artikel von Heisenberg weiß ich jetzt Bescheid und würde gerne die Beläge wechseln.
Da zwischen dem VW-Rücksteller für die Hinterachse und
einem Universal-Rückstellersatz unter 30 € (z.B.www.preisroboter.de/redirect.php?prid=589838128&prcrc=a4b17a05cc1f3794407730d4b0889fc7))
preislich kein allzugroßer Unterschied ist, würde ich gerne letzteren nehmen, den man evtl. auch mal bei einem Nachfolgerfabrikat (neige zu Ford) einsetzen kann. Allerdings sind die Angaben zu den Marken, bei denen er einsetzbar ist, ziemlich nebulös: Da steht z.B. nur Ford, VW, usw.

Gibt es dazu erhellendes?

#1

… der Link oben funktioniert bei mir nicht.
Fur die HA Bremse Sharan I/II wird ein Kolbenrückdreher benötigt, der genau in die beiden Nuten des Kolbens passt. Diese sind bei diesem Nachstellkonzept für die Handbremse von Modell zu Modell unterschiedlich (Nutzgröße Kolbendurchmesser). Daher würde ich z.B. bei 1-2-3 einen kompletten Satz kaufen, der passt dann an vielen HA Bremsen von VW…
HA Bremse beim Galaxy I/II ist Baugleich VW Sharan

#2

Ich glaube bei den neuen Galaxys kann Dir hier noch keiner weiter helfen.
Das meinst Du doch wohl…
Die haben doch oft auch eine elektrische Handbremsbetätigung.
Keine Ahnung, ob man dann trotzdem so ein Rückstellwerkzeug braucht…

#3

Bei Fahrzeugen mit elektrischer Feststellbremse braucht man eine passende Diagnosesoftware.
Für VW z.B. die Vollversion von VCDS.

#4

Und bei den mechanischen Bremsen der neuen Galys und SMaxen?
Habe noch nie das Vergnügen gehabt einen zu zerlegen :mrgreen:

#5

Bei diesen hatte ich auch noch nicht das Vergnügen,jedoch bei neueren Mondeo´s.
Bei der Gleichteilepolitik in verschiedenen Modellen dürfte die Bremse identisch mit Galaxy und S-max sein.
Bei diesen passt das Werkzeug vom alten Galaxy nicht.Dazu kommt noch,das Ford neuerdings zwischen den Fahrzeugseiten unterscheidet.Man braucht also für ein Fahrzeug 2 verschieden Werkzeuge (1x Rechtsgewinde, 1x Linksgewinde).

#6

Also würde ich an der Stelle des TE einfach einen Rücksteller für VW kaufen.
Wenn man ein neues Auto kauft kommt es dann auf die paar Euro für den Rücksteller auch nicht mehr an…
Wer denkt sich denn so einen Mist aus wie 2 getrennte Rücksteller :shock: :kotz:
Das ist doch auch für die Mechaniker ätzend…

#7

… oder einen passenden Teilesatz (gibt es auch mit rechts/links Gewinde Einsätzen). Dann hat man für fast alle Fahrzeuge das passende Werkzeug.
Gibt es im Internet bei vielen Shops Z.B. bremskolbenrücksteller.de
Der kann dann alles, bis auf EPB, hier wird wie oben genannt die Spindel ganz elegant per Diagnose S/W zurückgefahren. Aber Achtung Sharan III und Galaxy III/S-Max haben unterschiedliche Diagnosekonzepte.

#8

Danke für die vielen Rückmeldungen.
Die Sache mit Rechts-/linksgewinde je nach Seite wäre ja echt übel. Da nehm ich doch den für die VW-Hinterachse und bei irgendwann einem neuen Auto eben doch einen anderen.
Noch eine Frage: Auf die Schrauben für den Bremssattel passt bei mir (komischerweise) ein 18-er statt einem 19-er Gabelschlüssel.
Allerdings ist dieser wohl zu kurz und damit die Hebelwirkung nicht so toll. Wird also nicht locker. Schaffe ich das mit einer Ratsche und 18-er Nuss? Oder anders gefragt: Wie lange sollte die Ratsche üblicherweise sein bei solch einem Vorhaben?

Vielen Dank im voraus

Alchemist

#9

So komisch ist die 18 nicht. Ist vermutlich an deinem Auto öfters als ne 19er zu finden.
Ne normale 1/2 Zoll Ratsche und ein bisschen Kraft sollte reichen.

#10

Hallo,

die Schraube der hinteren Bremssättel sollte immer beim Belagwechsel mit gewechselt werden, denn diese Schraube ist selbstsichernd (blaue oder graue Farbe auf dem Gewinde) und sollte nur einmal festgezogen werden. Das Anzugdrehmoment sollte nur 35Nm betragen.
Evtl. hat jemand schon einmal die Beläge gewechselt, dann eine 18mm Schraube zu fest angezogen…
Hast Du im Paket der neuen Beläge 4 neue Schrauben?
Dann können die alten mit entsprechender Nuß und Verlängerung gelöst werden und durch die neuen ersetzt.
Wichtig ist mit passendem Maulschlüssel den Führungsbolzen gegen zu halten.

Ingo

#11

Tja, gekauft habe ich noch gar nichts.
Ich habe nur geprüft, ob ich die Schrauben aufkriege, da mein Vater und sein Freund schon mal mit der Lötlampe die besagten Schrauben quälen mussten (allerdings am Mondeo) um sie dazu zu bewegen, sich zu bewegen (Welch Wortwitz).
Die 13er Schrauben gehen ja locker mit dem Gabelschlüssel auf (für Bremsbelagwechsel völlig ausreichend).
Ich habe überlegt, ob ich die Scheiben (obwohl sie nicht quietschen oder rubbeln) mittausche, weil nur noch knapp 9 mm dick, damit das Rubbeln oder Quietschen auch nicht später mal kommt.
Kann man die Schrauben mit Schraubensicherung (den Kleber meine ich) wieder verwenden?
Ist ein Drehmomentschlüssel zwingend notwendig?
Dann wäre es wohl besser, den Werkzeugkasten etwas aufzurüsten.

Grüße

#12

Die großen Schrauben hinten (Halter des Bremssattels) haben keine Schraubensicherung drauf, werden aber mit 110Nm angezogen.
Die kleinen Schrauben (für das Wechseln der Bremsbeläge) haben Schraubensicherung drauf und sind meistens bei den Belägen dabei.
Wenn nicht kann man die alten Schrauben wieder verwenden, wenn man neue Schraubensicherung aufträgt.

#13

Das Projekt ist angelaufen:
Habe am Samstag einen passenden Rückdreher bei ibäh für sage und schreibe 9 € ersteigert. Letzte Woche bin ich Gott sei Dank bei 17 € ausgestiegen!
Na dann kanns ja bald losgehen.
Grüße und vielen Dank für die Ratschläge

#14

Und … erledigt.
Nachdem ich natürlich mit meinen zwei linken Pfoten viel länger als erwartet gebraucht habe, funktioniert alles wieder prächtig. Die Führungsschienen habe ich feinsäuberlichst mit dem Schraubenzieher vom Rost befreit und mit Kupferpaste geschmiert, die Kolben gemütlich zurückgedreht(wäre mit der Spitzzange sehr schwer gegangen)und die ATE-Originalbeläge eingesetzt. Vorher natürlich die Rostränder der Scheiben ordentlich innen unnd aussen abgehämmert. Die neuen Schrauben für die Bremssättel mit Gefühl fest angezogen, das alles natürlich „unter feierlichem Absingen schmutziger Lieder“. Und dann… Kein Piepsen mehr, jawoll.
Die Beläge habe ich dann bei einer Probefahrt mit der Handbremse vorsichtig eingeschliffen. Was mich dabei wundert: Nichts rubbelt, raffelt oder schleift, obwohl die Rostränder ziemlich rauh waren. Allerdings waren die Felgen danach ordentlich heiß und es hat ziemlich nach Belägen gestunken. Zusätzlich ist die Bremswirkung deutlich besser als vorher. Anscheinend bremsen unsere kisten viel über die Hinterräder (evtl. wegen ESP)

Grüße

#15

OK!
Dann erst mal Gratulation zum erfolgreichen do-it-yourself Service.
Das Einfahren - Fachbegriff Betten - der Beläge erfolgt allerdings anders.
Du solltest die ersten ca. 300 km mit mäßiger Betätigung der Bremse fahren und wenn möglich Vollbremsungen vermeiden. Das Fahren mit angezogener Handbremse ist nicht ok. Die Scheiben und Beläge werden übermäßig beansprucht und könnten gar dauerhaft geschädigt werden.
Die Beläge werden sich auch bei Dir, da Du die Scheibe nicht gewechselt hast noch normal einfahren. Es kann dann anfänglich auch zu einem kleinen Bereich innen und außen von der Scheibe kommen, wo sich der Rost nicht frei bremst. Das legt sich dann, wenn die Beläge sich komplett an die Scheibe angepasst haben nach den o.g. ca. 300km.
Ingo

#16

Danke für den Hinweis. Man lernt immer wieder dazu.
Zum „Einbetten“: Ich habe natürlich die Handbremse nicht zu fest angezogen, und auch nicht ruckartig. Im Prinzip war es mir ja klar. Es sind die Felgen an der Nabe links und erchts hinten gleichmäßig warm geworden. Die Bremsen funktionieren bis jetzt einwandfrei und quietschen/rubbeln nach wie vor nicht. Ich denke, sie sind jetzt ordentlich angepasst.
Grüße