Rücken des Bremssattelgehäuses auf der dem Bremskolben abgewandten Seite. (Eben da, wo man bei abgestelltem Auto leicht dran kommt.)
Mitte der Belagträgerplatte außen. (Genau an dieser Stelle liegt innen der Bremskolben auf.)
Innerer Rand der Bremsscheibe. (Dort wo der Rost anfängt.)
Äußerer Rand der Bremsscheibe. (Dort wo der Rost anfängt.)
Keine Messung auf der Fläche der Bremsscheibe, da dort prinzipbedingt zu niedriger Emissionskoeffizient.
Testfahrzeug: Sharan Trend, BVK. Unbeladen, ohne hintere Sitze. Leergewicht lt. Schein 1724 kg.
Außentemperatur 22°C, sonniger Tag.
Messung 1:
Anreise zur Teststrecke mit sehr ruhiger Fahrweise.
Temperatur Bremssattel (1): 30°C
Temperatur Trägerplatte (2): 52°C
Temperatur Scheibe innen (3): 70°C
Messung 2:
Bremsen aus 120 km/h, kurz vor ABS-Regeleinsatz.
Temperatur Bremssattel (1): 32°C
Temperatur Trägerplatte (2): 58°C
Temperatur Scheibe innen (3): 104°C
keine Anlassfarben erkennbar, kein Geruch feststellbar
Messung 3:
Maximale Beschleunigung im 3 Gang bis Drehzahllimit, ca.115 km/h. Sofortiges maximales Bremsen.
3 mal wiederholt.
Messung innerhalb von 15 Sekunden.
Temperatur Bremssattel (1): 40°C
Temperatur Trägerplatte (2): 97°C
Temperatur Scheibe innen (3): 200°C
Temperatur Scheibe außen (4): 350°C
Deutliche Anlassfarben sichtbar. Inneres Viertel ohne, dann Regenbogen von gelb bis blau, äußere 2/3 der Scheibe gleichmäßig blau. Deutlicher Geruch.
Messung 4:
nach 1 Minute Wartezeit
Temperatur Bremssattel (1): 55°C
Temperatur Trägerplatte (2): 140°C
Temperatur Scheibe innen (3): 220°C
Temperatur Scheibe außen (4): 300°C
Messung 5:
Ruhige Rückfahrt mit normaler Fahrweise von der Teststrecke, ca. 7 Minuten
Temperatur Bremssattel (1): 58°C
Temperatur Trägerplatte (2): 92°C
Temperatur Scheibe innen (3): 100°C
Temperatur Scheibe außen (4): 126°C
Anlassfarben vollständig abgeschliffen.
- Das Bremssystem ist auch nach 3 unmittelbar aufeinander folgenden Vollbremsungen weit davon entfernt irgendwie überlastet zu sein.
- Die Energie wird praktisch vollständig in der Bremsscheibe umgesetzt. Der Bremsbelag isoliert relativ gut und lässt die Wärme nur langsam an Trägerplatte und Sattel durch.
- Der Sattel hält die Wärme aber recht lange, während die innenbelüftete Scheibe wesentlich schneller wieder abkühlt.
- Demnach ist mit kurz aufeinander folgenden sehr starken Bremsmanövern nicht mit einer Überhitzung der Bremsflüssigkeit zu rechnen. Wohl aber bei einer kontinuierlichen Wärmezufuhr über einen längeren Zeitraum, wie z.B. beim Bergabfahren.
Die innenbelüftete Bremsscheibe ist einfach eine sehr gute und effiziente Kühlung. Ist ja quasi eine Art Kreiselpumpe für Luft.
Auch interessant wäre gewesen was die massive Bremsscheibe an der Hinterachse macht. Dort sollte die Temperatur länger gehalten werden. Speziell beim SGA war diese ja auch immer recht schnell verschlissen.
#4 (Hinterräder)
Kann bei Gelegenheit ja nochmal schauen.
Ich hatte mir die Messung gespart, weil nach meiner Erfahrung die Bremse an den Hinterrädern quasi gar nix tut. Liegt sicher auch daran, daß ich den SGA immer als quasi leeren Zweisitzer durch die Gegen kutschiere.
Meine Praxisbeobachtungen im Detail:
Wagen mehrere Tage bei schlechtem Wetter geparkt. Alle Bremsscheiben reichlich Rostflecken, was ja normal ist.
6 km Fahrt zum Supermarkt. Vordere Bremsen blank. Hintere Bremsen sehen immer noch aus wie vorher, als würden sie überhaupt nicht benutzt.
Auch sonst praktisch kein Verschleiß feststellbar.
3 Jahre später plötzlich massive unsymmetrische Abnutzung. Bekannte Gründe. Trägerplatte klemmt in Führung oder Handbremsmechanik im Sattel hinüber. Das übliche also.
PS. Hm… :-k Ich fahr meine Frau nachher zum Zahnarzt. Der ist in unmittelbarer Nachbarschaft vom Contidrom. Ich kann ja zwischendurch mal klingeln und fragen, ob die mich schnell mal drauflassen.