220V Aggregat einbauen - Sinn oder Unsinn?

Hallo zusammen,
ich überlege gerade den Sinn für eine 220V Aggregat für Unterwegs. Wer kennt das nicht, man steht irgendwo und benötigt dort gerade mal 220V und vielleicht 2-3 KW an Leistung. Bis ich nun eine leitung gelegt habe, dauert es, aber wenn ich es im Auto hätte, also Lima mit 220V und ne Schukosteckdose, daß wär doch was. Jetzt habe ich noch nicht gesucht ob schon mal jemand diesen Gedanke hatte. Aber die Frage wäre --> gibts eine Lima, die 12V und einen 220V/50Hz Anschluß hat, für sagen wir 3-5KW? Wenn ja, wie mühsam wäre so ein Umbau der Lima? Dies ist lediglich eine Überlegung. Denn, die Lichtmaschine sollte evtl. Zuschaltbar sein. Es macht ja keinen Sinn, wenn diese Lima ca. 0,5ltr. auf 100km schluckt, und sie jedoch einmal im Jahr benötigt werden würde.
Bei mehrmaligen Gebrauch, was durchaus sein kann, wenn man sowas hat, spielts dann auch wieder keine Rolle.
Wer kann was dazu sagen.

Danke im voraus

#1

Moin,

sowas gibt es , hätte ich sogar noch irgendwo mit normalem Keilriemenantrieb für kleines rumliegen.Bei 220V ist die Unfallgefahr nicht ohne.

2-3 KW ist allerdings schon recht viel , dafür kaufst du besser einen neuen 150-200€ Stromerzeuger und betreibst den nur mit Motomix oder Aspen.

Eine Lima braucht eigentlich nur wesentlich Antriebsleistung wenn sie auch Strom erzeugt, sonst nur für Keilriemen und Lagerreibung.

Für „normalen“ Strombedarf gäbe es Spannungswandler (erster Guggeltreffer mit mehr als 2500W www.vidaxl.de/p/50286/spannungswandler-3000-6000-w?gclid=COCSl-yJ188CFUS3Gwod0VkBkA

Strom aus dem Stromerzeuger ist nicht zu verwechseln mit Strom aus der Steckdose, Geräte mit hohem Anlaufstrom lassen sich nicht mit einem nominell passenden Stromerzeuger betreiben. Beispielsweise wird ein 1400W Kompressor nicht bei weniger als einem 4500 W Stromerzeuger laufen.

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#2

Hallo Jesse!
Ich bin ja nicht gerade fantasielos, aber hier würden mich Anwendungsbeispiele interessieren. Mir ist sowas noch nicht untergekommen.

#3

#2
Hallo Altstreirer, irgendwie hast du schon recht. :roll: Ich mußte auch gerade überlegen, wann ich sowas gebraucht habe. Aber es gab mal einige wenige Momente, z.B. haben wir auf dem Landwirtschaftsgelände ne kleine Hütte gebaut. Da ging dauernd der Akku leer von den Geräten. Aber, da fällt mir auch ein, es gibt soviel Schnickschnack an den Autos, warum nicht so ein Gimmick, gleich ab Werk. Dann kann ich den Staubsauger mitnehmen, und Unterwegs mein Auto aussaugen :lol:
Ich habe ja auch eine Klimaanlage im Auto, die verwende ich so gut wie nie. Und jetzt sowieso nicht mehr, da kein Kältemittel drin ist. Im Sommer heißts Fenster auf. :schraub:

#4

Hallo Jesse James!

Ich habe schon einige solcher Wandler click.gif in LKW`s eingebaut für Kaffeemaschine, Mikrowelle, kleinere Staubsauger usw.
Das Problem was sich da immer wieder ergibt, ist einfach der „Anlaufstrom“ des Gerätes, denn der liegt mitunter weit über der angegebenen Leistung auf dem Gerät.
Diese Spitze muss abgedeckt werden, ansonsten läuft das Gerät nicht an, oder der Wandler wird zerstört.
Wenn nun der Wandler ohne laufenden Motor betrieben wird, ist so eine KFZ Batterie sehr schnell leer und die 220 V brechen dann noch schneller zusammen.
Einen Generator, über eine Riemenscheibe angetrieben, einzubauen ist nicht rentabel und der Aufwand einfach zu groß.

Nette Grüße

#5

Moinmoin,

darf ich kurz folgende Betrachtung bzgl Wandler in den Raum stellen:

2500W : 12V = 208,33A … nochmal geteilt durch Wirkungsgrad von ca 80% (bei diesen Randbedingungen ist mehr eher nicht drin) landet man bei etwa 260A shock.gif (von 3 oder 5 kW sind wir da immer noch ne ganze Ecke weg)

Da braucht man nebst entsprechenden Kabelquerschnitten schon eine gewaltige Autobatterie, wenn die das überleben soll! 250Ah sollte die mindestens haben!

Aus diesem Grund hatte ich mir damals einen Generator in meinen alten Passat 32B (1,6L Benziner) eingebaut, mit Keilriemen angetrieben, der nur im Bedarfsfall aufgelegt wurde und mit Spannrolle gespannt. Beim 32B konnte man sich allerdings auch einen Klappstuhl in den Motorraum stellen und man kam bequem überall dran. Eine Situation, die ich beim SGA nicht wirklich sehe wink.gif

Mechanisch 2,5…3…5kW irgendwo abzugreifen ist da erheblich günstiger. Mit einem Generator liegst du also tendenziell erst mal richtig. Es bleibt das Platzproblem, wohin mit dem Ding? Ein 2,5kW Generator hat mit Kühlrippen knapp 20cm Durchmesser, und ca 30cm Länge (meiner damals).

Mal andersrum gefragt: was möchtest du denn betreiben? Wenns nur ums Erhitzen von Wasser (Kaffemaschine, Kochplatte, etc) geht, also um Situationen, wo nur thermische Leistung gefragt ist, könnte man eher in Richtung Campingartikel denken (Gaskocher, Benzinkocher, etc). Wenn du wirklich elektrische Leistung brauchst (PA-Musikanlage, Rechenzentrum für mobile LAN-Party, etc) und das auch noch selten, würde ich doch eher einen transportablen Generator erwägen. wink.gif

Sicherheitsaspekte muß man hier unbedingt nochmal separat beleuchten, bei der Spannung, zumal bei 50Hz, hört der Spaß definitiv auf! wink.gif

#6

Moin!

Heute is’ ja spaßig. :smiley: Noch 'ne Baustelle, die ich gerade hinter mir hab!

Gar kein Problem…

Ich habe mich für diesen Sinuswechselrichter entschieden: www.tectake.de/sinus-spannungswandler-12v-auf-230v-1500w-3000w?gclid=CI7gkdaB2c8CFekp0wodDBEGrA (Nicht verwandt oder verschwägert. War einfach billig. Renzensionen sind nicht so toll, aber mal schauen wie lange das Ding hält.)
Dieser ist unter dem Beifahrersitz verbaut. Den Teppich habe ich an dieser Stelle entfernt um für mehr Luft zu sorgen.

Den Strom greife ich direkt an der Batterie ( Banner 59201 Running Bull AGM 92Ah) ab. Dort sitzt eine 150 Ampere Mini-ANL Sicherung. Bis zum Beifahrersitz sind es genau 4,0 Meter Kupferkabel 35mm^2. (Achtung, auf keinen Fall Alu-Kupfer unterjubeln lassen! Das ist völliger Blödsinn und funktioniert vor allem auch in diesem Fall nicht. Es sei denn, Ihr nehmt dann 100mm^2.)
Masseverbindung über Karosserie.

220V-Steckdosen habe ich zwei: Eine neben der Handbremse und eine im Kofferraum.

Die Praxis:

  • Tauchsieder 300W für’n schnellen Kaffee schafft die Batterie locker ohne Motor. Tasse Wasser kocht in genau 5 Minuten und verbraucht dabei ca. 2,5 Ah. D.h. es gehen auch 2 oder 3 oder wahrscheinlich auch 5 Kaffee ohne Motor und ohne anschließende Startprobleme.

  • Belastungsprobe mit Heißluftfön.
    Geht bei voller Leistung nicht mehr ohne Motor. Der Wechselrichter beschwert sich sonst über Unterspannung.
    Funktioniert aber problemlos mit Motor im Standgas. Der Strom kommt dann zum Teil aus der LiMa und zum Teil aus der Batterie.
    Gemessene Werte bei mir: Fön läuft bei 225 Volt, 1750 Watt, cos phi = 0,99
    Spannungsabfall über dem gesamten Kabel = 0,540 V
    Spannungsabfall über Kabel incl. der Sicherung = 0,700 V.
    Strom auf dem Kabel ungefähr 160 Ampere.

Das ist auch der einzige kleine Haken:

Bei Volllast beträgt die Verlustleistung auf dem Kabel ca. 86 Watt, also ca. 22 Watt pro Meter. D.h. sie wird warm und damit ist diese Konstruktion definitiv *nicht* für Dauerbetrieb bei Volllast geeignet. Ist sie aber sowieso nicht, da der Strom zum großen Teil auch aus der Batterie kommt, es sei denn man hält den Motor bei mindestens 2000 Touren.

Nach 1 Minute Vollast ist das Kabel etwa handwarm. Am Wechelrichter ist keinerlei Erwärmung zu spüren.

Gruß

Dirk

#7

Auch dann nicht, denn die Lima liefert auch dann keine 160 A. Ein handwarmes Kabel würde mich jetzt nicht so sehr stören, bis ein 35qmm Kabel wirklich gefährlich warm wird, braucht es schon sehr viel mehr Strom.

Oliver

#8

Hallo Leuts,
die Idee die ich habe, da gehts um einen Lichtmaschinen Umbau, wenn sowas überhaupt geht, und ob das Sinn macht oder nicht. Es geht nicht um 12V Umwandeln auf 220V über einen Wandler, sondern, so, wie z.B. bei Notstromaggregaten auch. Direkt vom Motor eine Steckdose mit 220V versorgen, normalerweise direkt über eine Lima.
Eine Lichtmaschine, die mir zu den 14,x V für meine Autobatterie besorgt, und gleichzeitig noch einen 220V Ausgang hat. --> Gibts dass denn überhaupt.
Der nächste Schritt wäre zu überlegen, wenn es denn geht, und es so ein Teil auf dem Markt jibbt, ob sich der Finanzielle Aufwand, inkl. physikalischer Aufwand, überhaupt lohnt.

Danke für euren Hirnschmalz. :driver:

#9

Nein, das gibt es nicht. Es gibt, wie weiter oben schon geschrieben wurde, 230V-Generatoren, die in der von dir angepeilten Leistungsklasse so groß sind, daß die in den SGA und auch den allermeisten anderen PKW aktueller Bauart nicht hineinpassen.

Und Otto-Normalverbraucher braucht solch einen Festeinbau mit den Leistungen selten bis nie. Wofür auch?

Für kleinere Leistungen (100-200W) tun es die handelsüblichen Umrichter, nicht umsonst kann man sowas ja ab Werk festeingebaut kaufen.

Oliver

#10

Ein Aspekt, den bisher noch keiner hier aufgegriffen hat, dürfte wohl auch die 50Hz-Regelung bei einem 230V-Generator sein. Ein Notstromaggregat hat eine automatische Drehzahlregelung, die für eine nahezu stabile Frequenz sorgen muss.
Das ist etwas völlig anderes als ein Spannungsregler in einer Lichtmaschine.
Bei einem PKW-Motor im SGA sehe ich dies als unmöglich an hier eine geregelte Wechselspannung zu erzeugen.

Ralf

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#11

Na ja, da gehört wie bei einem guten Notstromaggregat noch die passende Elektronik dahinter, die einen sauberen frequenzkonstanten Sinus erzeugt. Einfach so am Generator abgreifen geht natürlich nicht.

Aber das wird der TO selbstverständlich bedacht haben :mrgreen:

Oliver

#12

MMN macht das bei Ersatzstromerzeugern dieser Leistungsklasse ein Drehzahlregler und kein Wechselrichter der den Sinus erzeugt. Jedenfalls habe ich an unserem 12kVA bei den Wartungen noch nie nen Wechselrichter gefunden. Aber nen Drehzahlregler. Beim alten Eisenmann konnte man den Drehzahlregler (ein Fliehkraftregler) sogar noch justieren. Bei den Anderen Ersatzstromerzeugern habe ich „den Weg des Stromes“ und die Regler die am Gasgestänge hängen noch nicht genauer verfolgt.

#13

Im Auto muß,das aber bei jeder Drehzahl funktionieren. Stell dir vor, du willst dir beim Fahren mal eben die Haare föhnen, oder wofür man ein paar kW halt plötzlich so braucht :wink:

Oliver

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#14

#13
Haare föhnen ist zu gefährlich während der Fahrt, das Kabel vom Föhn könnte sich im Lenkrad verfangen [-X
In Betracht kommt da schon eher Kaffeekochen, in der Mikro ein Gulasch wärmen, Fernsehen, usw. :lol:

Nette Grüße

#15

Ich hatte dienstlich mal einen Transporter mit Stern der einen Generator mechanisch zuschaltbar hatte. Da gab es noch ein „Standgas“ um die Frequenz über die Drehzahl einzustellen.

Es gibt Generatoreinbauten für viele Fahrzeuge bei den Werkstattausstattern. Oft ist aber die einfachere Lösung wirklich das tragbare Notstomaggregat für die Heckenschere oder was man eben braucht.

Heute macht man soetwas über die entsprechenden Wechselrichter, die sich die Energie aus einer oder mehreren Batterien holen, die während des normalen Motorlaufs von der normalen Lichtmaschine geladen wird. Auf Booten gibt es diese Technik schon lange und das reicht auch für die Mikrowelle, den Fön und was man sonst noch so braucht. Die Größe der Batterie richtet sich natürlich nach der bereitzustellenden Energie. Je mehr Energie, desto höher sollte man auch die Spannung wählen, also besser 48V als 12V, was aber im SGA ja geboten ist. Also: Wechselrichter funktioniert. Leider nicht für große Energiemengen.

Meine zukünftigen Werkstattfahrzeuge werden Wechselrichter und eine kleine Zusatzbatterie bekommen, so dass ich kurzzeitig bei laufendem Motor ein PE-Schweissgerät betreiben kann. Dafür braucht man normalerweise ein 3,6KW-Aggregat.

#16

Wenn man mehr Leistung braucht, wird normalerweise kein 230V-Generator verbaut, sondern eine zusätzliche 24V (oder auch mehr) Lichtmaschine, dazu ein entsprechender Umrichter.

Oliver

#17

#11 Hallo Oliver,
die Frage ist vllt. doof, aber wie heißt denn die von dir angesprochene Elektronik im Fachjargon? Sprich: Wenn ich recherchiere, worauf muss ich achten?

Dakne und Grüße!