Xenon-Scheinwerfer einstellen und Diagnose mit VCDS

Die Funktionsweise der automatischen Leuchtweitenregelung:

Beim SGA hat jeder Xenon-Scheinwerfer ein eigenes Leuchtweitensteuergerät hinten am Scheinwerfer angebaut.
Die Steuergeräte sind beide identisch, allerdings wird die Leuchtweite beider Scheinwerfer vom linken Steuergerät geregelt.
Deshalb sind die Niveausensoren an der Vorder- und Hinterachse auch nur am linken Scheinwerfer angeschlossen.
Das rechte Steuergerät bekommt sein Stellsignal über die Master-Slave-Verbindung vom linken Steuergerät.
Die automatische Leuchtweitenregelung arbeitet nur bei stillstehendem Fahrzeug, während der Fahrt wird nicht nachgeregelt, dafür sind die Stellmotoren viel zu langsam.

Für die Scheinwerfereinstellung benötigt man VCDS als Vollversion, da die Grundeinstellung bei der Shareware nicht zur Verfügung steht. Für die Diagnose (Messwerteblöcke und Fehlerspeicher) reicht auch die Sharewareversion.

Die Leuchtweitensteuergeräte werden über die Adressen 29 (links) und 39 (rechts) angesprochen.

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1. Codierung der Steuergeräte

Die Steuergeräte werden in verschiedenen Fahrzeugen (z.B. auch Golf IV) eingesetzt und müssen daher auf den Fahrzeugtyp codiert werden.
Das ist auch wichtig wenn man neue Steuergeräte oder gebrauchte aus anderen Fahrzeugen einbaut.
Die richtige Codierung für den SGA ist 00005,
sie wird über den Menüpunkt „Codieren -07“ eingestellt:

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2. Einstellen der Scheinwerfer

Zunächst wird in beiden Steuergeräten der Fehlerspeicher gelöscht.

Hinweis: Falls der Messwert eines der Niveaugeber außerhalb seines Sollbereichs liegt (siehe weiter unten bei den Messwerteblöcken), dann steht im Fehlerspeicher der Fehler „Adaption nicht möglich“. Der Fehler ist erst löschbar, wenn der entsprechende Niveaugeber in Ordnung gebracht wurde. An der Vorderachse könnte es sein, dass sich der Abgriff am Stabilisator verdreht hat.
Erst mit gelöschtem Fehlerspeicher ist die Grundeinstellung möglich.

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Die Scheinwerfereinstellung wird nur am Master-Steuergerät, also links (Adresse 29) durchgeführt.

Sie wird über den Menüpunkt „Grundeinstellung - 04“ eingeleitet.
Dort wählt man die Gruppe 001 aus, es erscheint folgendes:

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Die Scheinwerfer fahren jetzt in die Einstellposition, das kann 10 bis 20 Sekunden dauern, dann kommt dieses Bild:

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Jetzt werden beide Scheinwerfer mit Hilfe eines Scheinwerfer-Prüfschirmes eingestellt.
Die äußeren Einstellschrauben sind für die Seitenverstellung, die inneren für die Höhenverstellung.

Dann wird die Gruppe 002 ausgewählt:

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Jetzt mit „Fertig, zurück“ die Grundeinstellung beenden.

Zündung aus- und wieder einschalten, damit wird die gelernte Regellage übernommen.
Die Scheinwerfereinstellung ist damit beendet.

Ein Auslesen des Fehlerspeichers beider Leuchtweitensteuergeräte sollte jetzt keinen Fehler anzeigen.

3. Diagnosefunktionen - Messwerteblöcke

Zur Diagnose kann man an beiden Scheinwerfern die Messwerteblöcke auslesen.

Links sieht es bei eingeschaltetem Abblendlicht so aus:

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Die Bedeutung der Messwerte im einzelnen:

Block 1:

Spannung Klemme 15:
Das ist die Versorgungsspannung (Zündungsplus) des Steuergerätes.

Spannung Klemme 56b:
Das ist die Spannung auf dem Abblendlichtkontakt des Lichtschalters.

Geschwindigkeit:
Hier steht die aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeugs

Zustand des Fahrzeugs:
Der Wert ist 0, wenn das Fahrzeug steht, 85 wenn es sich gleichförmig bewegt, und 255 wenn es beschleunigt oder verzögert.

Block 2:

Geber (G78) vorn Fahrzeugniveau:
Sollwert 1,6 V bis 3,0 V

Geber (G76) hinten Fahrzeugniveau:
Sollwert 2,0 V bis 3,0 V

Status Grundeinstellung:
Hier sollte ADP i.O. stehen, das heißt, das sie Erlernung der Grundeinstellung erfolgreich war.

Steuerspannung Stellmotor:
Sollwert 40% bis 80%

Block 3:

Lampenleistung:
Sollwert 30 bis 40 W

Lampenspannung:
Sollwert 68 V bis 103 V

Steuerspannung Stellmotor (Slave):
Sollwert 40% bis 80%

Tipp: Die Sollwerte werden bei VCDS auch als „Sprechblase“ angezeigt, wenn man den Mauszeiger auf einen Messwert führt.

Das Steuergerät rechts hat als Slave weniger Messwerte zu bieten:

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Auch hier ist alles O.K.

4. Diagnosefunktionen - Stellglieddiagnose

Mit der Stellgleddiagnose werden die Leuchtweitenstellmotoren manuell angesteuert, man kann dabei die Höhenverstellung beobachten.

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Zuerst gehts runter:

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Dann wieder rauf:

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Dann ist die Stellglieddiagnose beendet:

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